Gifhorn. Die Mehrheitsgruppe im Gifhorner Kreistag wird wieder mal aktiv – „Nutria, Marder und Co geht es an den Kragen", heiße es in der Presse. Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen habe den mittlerweile vorliegenden Antrag der Megako im Kreistag analysiert und komme zu erschreckenden Ergebnissen.
Der umweltpolitische Sprecher der Kreistagsfraktion der Grünen im Kreistag kann sich nur wundern: „Wir hatten ja schon einmal einen Antrag, der dann wegen fachlicher Unzulänglichkeit reduziert werden musste. Bislang sind uns keinerlei Ergebnisse der Umsetzung des Nutriakonzeptes bekannt. Auch die im Antrag behaupteten ökologischen Schäden sind Pauschalbehauptungen, die nicht den aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen entsprechen. Außerdem stellt sich die Frage, welcher Fallentyp wo mit welcher Zielrichtung eingesetzt werden soll. Welche Alternativen wurden bei der Antragstellung zur wenig tierschutzgerechten Fallenjagd angedacht? Der Antrag ist mal wieder mit einer heißen Nadel gestrickt, das zeigt allein die Tatsache, dass die als potenziell gefährdeten Arten Gelbbauchunke und europäische Sumpfschildkröte im Landkreis Gifhorn überhaupt nicht vorkommen.“
Für den Sprecher der Kreistagsfraktion Klaus Rautenbach ist der Sachverhalt klar: „Es geht nicht um Fachlichkeit, es geht auch nicht um eine differenzierte Vorgehensweise auf das Basis von Fakten; sonst wären kaum Nutrias auf eine Stufe mit dem Marderhund und dem Waschbär gestellt worden – das Ganze ist einzig und allein eine Kampagne zur Legitimation der Fallenjagd und einer zusätzlichen Finanzierung der Jägerschaft in erheblicher Höhe durch Steuermittel. Seit dem Beginn der Wahlperiode ist deutlich geworden, wie wichtig der neuen Mehrheit im Kreistag die Subventionierung der Jägerschaft ist, vermutlich kommt als nächster Schritt der Antrag auf Abschaffung der Jagdsteuer.“
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