Westerbeck. Der Preis für einen Kubikmeter Trinkwasser wird teurer. Das berichtet die Bürger-Interessen Gemeinschaft Sassenburg (B.I.G.) in einer Pressemeldung. Der Wasserverband Gifhorn habe mit Zustimmung der am 28. November durchgeführten Verbandsversammlung den Wasserpreis auf 95 Cent/Kubikmeter Brutto (inklusive 7 Prozent MwSt) ab dem 1. Januar 2020 erhöht.
"Wirtschaftlich objektiv ist diese Erhöhung nicht zu erklären, da der Wasserverband im jetzt abgerechneten Geschäftsjahr 2018 einen Überschuss von knapp 900.000 Euro erwirtschaftet hat", so Andreas Kautzsch von der B.I.G.. Der Überschuss sei auch noch ganz einfach zu erklären, da durch den heißen und trockenen Sommer der tatsächliche Verbrauch den der Kalkulation zu Grunde gelegten Verbrauch deutlich überschritten habe. Ähnlich werde sich das Ergebnis im laufenden Jahr 2019 verhalten.
"Die Preiserhöhung dürfte daher eher einen politischen Charakter haben. Seit Jahren ist zu kritisieren, dass der Wasserverband mit der Zustimmung von Mitgliedern der Altparteien, welche die Verbandsversammlung dominierten, Überschüsse nicht zeitnah an die Bürger weitergibt und diese teils über mehrere Jahre weiter mitgeschleppt", kritisiert Kautzsch. Geld, welches erst einmal in der Kasse sei, werde schon Ausgaben finden. Aufgrund von zwei heißen und trockenen Sommern von einer „Dürre“ zu sprechen, sei deutlich überzogen, so die B.I.G..
Schmutzwasser wird billiger
Zum Vorteil für die Bürger in der Gemeinde Sassenburg lasse sich der Preisanstieg für Frischwasser durch eine Preissenkung bei der Entsorgung von Schmutzwasser mehr als kompensieren, so die Bürgerinitiative weiter. Aufgrund von sehr hohen Mehreinnahmen in den Vorjahren müsse der Wasserverband Gifhorn den Preis um rund 19 Prozent senken. Der neue Preis ab dem 1. Januar betrage dann 1,05 Euro/Kubikmeter (bis Ende 2019 Euro/Kubikmeter) Schmutzwasser.
Entsorgung von Regenwasser wird auch billiger
"Der Wasserverband Gifhorn muss aufgrund von ebenfalls hohen Mehreinnahmen in den letzten Jahren im Gebiet der Gemeinde Sassenburg den Preis für die Entsorgung von Regenwasser mit einem Schlag um rund 22 Prozent senken. Der neue Preis ab dem 1. Januar 2020 beträgt dann 36 Cent/Quadratmeter (bis Ende 2019 46 Cent/Quadratmeter) Fläche, von der Regenwasser ins Kanalsystem eingeleitet wird", berichtet Kautzsch weiter. Auch für die Entsorgung von Regenwasser werde durch die sprunghafte Senkung noch einmal deutlich, dass diese schon in den Vorjahren an die Kunden hätte weitergeben werden müssen.
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