Bei steigender Inzidenz drohen wieder Verschärfungen

Der Landkreis Gifhorn informiert über Infektionsschutzmaßnahmen, sollte sich der Landkreis zur Hochinzidenzkommune entwickeln.

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Gifhorn. Der positive Inzidenz-Trend im Landkreis Gifhorn droht ins Negative umzuschlagen. Aktuell liegt die Inzidenz bei 77. Sollte der Wert weiter steigen, drohen wieder verschärftee Maßnahmen wie Schul-und Einzelhandelsschließungen. Auch bei den Kontaktbeschränkungen würden dann wieder strengere Regelungen drohen, teilte der Landkreis mit.


Seit Mitte Februar lag die 7-Tage-Inzidenz des Landkreises Gifhorn für etwa vier Wochen stabil unter der Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Auch vor gut einer Woche sei dies mit einer 7-Tage-Inzidenz von 41,9 noch der Fall gewesen. Doch für den heutigen Donnerstag wies das Niedersächsische Landesgesundheitsamt auf seiner Internetseite eine maßgebliche 7-Tage-Inzidenz von 77,0 für den Landkreis Gifhorn aus. Das bedeutet, dass der im Februar zu beobachtende Trend sich im März umgekehrt habe und das Infektionsgeschehen im Landkreis Gifhorn wieder an Dynamik gewinne. Diese Entwicklung ließe sich im noch stärkeren Maße auf Bundes- und Landesebene beobachten. Derzeit sei laut Kreisverwaltung im Landkreis Gifhorn eine deutliche Zunahme an Neuinfektionen mit dem Coronavirus zu verzeichnen. Sowohl die Situation im Landkreis als auch die bundesweite Lage sei besorgniserregend. Bisher seien für den Landkreis Gifhorn rund 140 Infektionen mit einer Corona-Mutation nachgewiesen worden. Die Vielzahl der Neuinfektionen im Landkreis Gifhorn würde aktuell schwerpunktmäßig im privaten Umfeld stattfinden.

Wird Gifhorn zur „Hochinzidenzkommune"?


Das Land Niedersachsen hat in seiner Corona-Verordnung vom 15. März Maßnahmen für Kommunen festgehalten, deren 7-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen (Dreitagesabschnitt) die 100 überschreitet. Als sogenannte „Hochinzidenzkommune“ würde der Landkreis oder die kreisfreie Stadt im Wesentlichen alle Lockerungen verlieren, die durch die Landesverordnung Anfang März noch möglich gemacht wurden. Die Landesverordnung würde ebenfalls vorgeben, dass sich der jeweilige Landkreis selbst per Allgemeinverfügung als Hochinzidenzkommune ausweisen muss. Erst mit in Kraft treten dieser Allgemeinverfügung werden die verschärften Maßnahmen gültig, die in der Landesverordnung festgehalten sind.

Verschärfungen drohen


Zu den Verschärfungen einer Hochinzidenzkommune zählen insbesondere eine Rückkehr zur Kontaktbeschränkung im Rahmen der „1+1-Regel“. Private und öffentliche Zusammenkünfte sind dann zusätzlich zum eigenen Haushalt nur noch mit einer weiteren Person gestattet bzw. kann umgekehrt nur noch eine Einzelperson einen anderen Haushalt besuchten. Außerdem muss der Einzelhandel wieder schließen. Die Option des „Click and Meet“ wäre damit sowohl für Geschäfte des Einzelhandels als auch für Museen, Galerien, Zoos und ähnliche Einrichtungen nicht mehr gestattet. Geöffnet haben dann nur noch die Geschäfte für Einkäufe des täglichen Bedarfs. Auch für Kitas und Schulen habe die Ausweisung als Hochinzidenzkommune Folgen. Kindertagesstätten wechseln zurück in den Notbetrieb und alle Schulformen gehen zurück in das Szenario C (Homeschooling). Darüber hinaus ist nur noch Individualsport im Rahmen der 1+1-Regel zulässig.

Appell an Bürger


„Die aktuelle Situation zeigt, wie schnell sich die Dynamik im Infektionsgeschehen verändern kann“, fasst Landrat Dr. Andreas Ebel zusammen und richtet zeitgleich einen Appell an die Bürger. „Die Vielzahl an Neuinfektionen im privaten Bereich stellen eine andere Situation als noch zu Jahresbeginn dar. Jeder Einzelne ist nun dazu aufgefordert, seinen Beitrag zur Pandemiebekämpfung zu leisten. Wir müssen alle unsere sozialen Kontakte auf das notwendigste reduzieren, ansonsten verlieren wir die Lockerungen, die wir uns durch einen harten Winter erarbeitet haben. Sollte der Fall eintreten, dass die Lockerungen zurückgenommen werden müssen, beträfe dies vor allem die Kinder und den Einzelhandel, die im letzten Jahr erheblich unter Einschränkungen leiden mussten. Jetzt kommt es darauf an, die bevorstehende Dritte Welle zu brechen. Schützen Sie sich und Ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger. Zeigen wir einmal mehr, dass der Landkreis Gifhorn gemeinsam stark ist!“


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