DIE LINKE: Themenabend "Klasse und Klassenpolitik"


Sozialwissenschaftler Klaus Kunz. Foto: Die Linke im Kreisverband Gifhorn
Sozialwissenschaftler Klaus Kunz. Foto: Die Linke im Kreisverband Gifhorn

Gifhorn. DIE LINKE konnte im vollbesetzten Bürgerbüro zum Themenabend "Klasse und Klassenpolitik" zahlreiche Gäste begrüßen. Als Referent stand der Sozialwissenschaftler Klaus Kunz aus Rühen zur Verfügung, welcher das Interesse, sich mit klassenmäßigen Bindungen aktuell im 21. Jahrhundert zu beschäftigen, auf Grundlage verschiedener Positionen thematisierte.


Der Referent befasste sich zunächst mit den sozial-politischen Milieus auf Grundlage aktueller Studien und beschäftigte sich danach mit den Begriffen der "Mitte und Mittelschichten", welche dahinter liegenden theoretischen Grundannahmen für eine emanzipatorische Politik ihr zukommt: Was wird über Interessen, Nöte und Problemlagen der "Mitte" jeweils sichtbar, was nicht? Welche daraus resultierenden Schlüsse über mögliche Bündnismöglichkeiten mit der "Mitte" bestehen um ein "Unten-Mitte-Bündnis" zu schmieden? Darüber hinaus wurde diskutiert, wie beispielsweise zwischen dem Einkommen und Milieu einer Lidl-Verkäuferin und eines High-Tech-Ingenieurs aus der Metallindustrie "Welten" liegen. Trotzdem sind viele von ihnen Mitglied in einer Gewerkschaft des DGB. Die daraus resultierende Frage, welche strukturellen Gemeinsamkeiten die Bildung von Klassenidentität ermöglichen, wurde auch in der anschließenden Diskussion erörtert.

Das politische Leitbild auf der Erscheinungsebene bleibt weiterhin der soziale Aufstieg durch Chansengleichheit, Bildung und Leistung. Doch im realen Wettkampf um die Realisierung dieser Leitbilder bleiben viele mit niedrigeren kulturellen Kapital und wenig individueller Entfaltungsmöglichkeiten auf der Strecke und werden zu benachteiligten insbesondere durch Liberalisierung und Deregulierung.


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