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Gifhorn-Tag: Soldaten in die Niederlande verabschiedet

von Jan Weber


Das traditionelle Wettsingen gehört beim „Gifhorn-Tag" dazu. Foto/Video: Jan Weber.

Gifhorn. Am gestrigen Donnerstag fand von 10 bis 21 Uhr der 60. „Gifhorn-Tag“ auf dem Markplatz statt. Die Gifhorner verabschiedeten die 60. Offizielle Delegation der Bundeswehr zum 101. Viertage-Marsch ins niederländische Nimwegen.


Seit über sechs Jahrzehnten kommen die Marschgruppen aller Waffengattungen der Bundeswehr zum Abschluss ihrer Vorbereitungen auf den Internationalen Viertage-Marsch rund um die holländische Stadt Nimwegen nach Gifhorn. Vom 18. bis 21. Juli werden zum 101. Mal 350 deutsche Soldaten beim weltweit größten Volksmarsch vier mal 40 Kilometer mit mindestens zehn Kilogramm Gepäck in Marschformation und Gesang absolvieren. Mittlerweile ist der Viertage-Marsch mit über 45.000 zivilen und militärischen Teilnehmern der weltweit größte Volksmarsch geworden.

Die Region Gifhorn wurde zum Trainingslager


Eine besondere Rolle in der Tradition der deutschen Teilnahme am Nimwegen-Marsch spielt die Stadt Gifhorn, wo die Soldaten eine Woche lang trainierten. Das Abschlusstraining der Delegation endete unter großer Beteiligung der Bevölkerung am „Gifhorn-Tag". Gifhorn ist natürlich nur der Vorgeschmack auf den eigentlichen Höhepunkt in den Niederlanden, den man ohne Weiteres mit dem Wasa-Lauf in Schweden oder dem New-York-Marathon vergleichen kann. Das große Platzkonzert des Bundeswehrmusikkorps auf dem Marktplatz ist ein tolles Geschenk an die Gastgeber. Aus Sicht der Nimwegendelegation waren der Vorbeimarsch und der Gesangswettbewerb sowie die Verabschiedung durch den Bürgermeister Matthias Nerlich die besten Ereignisse in der gesamten Gifhorn-Woche.

Kritik an die Verteidigungsministerin


Es hagelte aber auch Kritik am diesjährigen „Gifhorn-Tag". Die Kritik kam von Seiten der AfD-Fraktion, die mit Verwunderung zur Kenntnis nahm, dass die Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen nicht zum 60. Jahrestag der Nimwegen-Marschierenden erschien. Robert Preuß, Fraktionsmitglied im Stadtrat Gifhorn, empörte sich besonders darüber. In die gleiche Kerbe haute auch Rupert Ostrowski, Direktkandidat für die Bundestagswahl im Wahlkreis Gifhorn-Peine. Er fragte sich, wie man eine Tradition der Bundeswehr abseits der Wehrmacht aufbauen wolle, wenn man als Verteidigungsministerin nicht zu einem so wichtigen Termin erschiene.


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