Gifhorn. Auch der NABU hat durch die Corona-Krise gelitten. Um den Kreisverband sowie das Artenschutzzentrum in Leiferde zu unterstützen, hat die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zwei Haushaltsanträge eingereicht, die zunächst am heutigen Mittwoch im Ausschuss für Umwelt, Bau, Energie und Regionalplanung, am 9. Dezember im Ausschuss für Haushalt und Controlling und am 15. Dezember im Kreistag behandelt werden.
Demnach sollen in den Haushalt 2021 zusätzlich 12.000 Euro eingestellt werden, um die Aufgaben des Kreisverbandes dauerhaft abzusichern. Dabei sollen 3.000 Euro als Eigenanteil für je drei FÖJ-Stellen (Freiwilliges öffentliches Jahr) und 9.000 Euro für nicht förderfähige Projektanteile verwendet werden. Der NABU Kreisverband sei seit vielen Jahren aus der Naturschutzarbeit im Landkreis nicht wegzudenken. Wesentliche Aufgaben seien Arbeiten im Moor, der Amphibienschutz, Umweltbildung in Schulen und außerschulisch sowie Beratungsarbeit.
NABU kann sich Eigenanteil nicht mehr leisten
Ein großer Anteil der Arbeit werde durch FÖJ- und Bundesfreiwilligendienst-Mitarbeiter übernommen. Hier werde meist jungen Menschen die Möglichkeit geboten, während eines Kalenderjahres Erfahrungen im Natur- und Klimaschutz zu machen und wichtige Impulse für den späteren Berufsweg mitzunehmen. Die Beschäftigung dieser jungen Menschen durch den Kreisverband sei jedoch gefährdet, weil der Kreisverband sich den Eigenanteil nicht mehr leisten könne. Coronabedingt habe der Kreisverband im laufenden Kalenderjahr einen Einnahmeausfall in Höhe von rund 10.000 Euro unter anderem durch ausfallende Veranstaltungen. Damit der NABU seine Projekte weiterführen könne, werde der Zuschuss seitens der Grünen beantragt.
Ein weiterer Antrag sieht für den kommenden Haushalt 26.000 Euro zur Finanzierung der Stelle eines Tierpflegers im Artenschutzzentrum in Leiferde vor. Dieses bestehe seit nunmehr 40 Jahren und sei ein Garant für Umweltbildung und die Aufnahme von geschützten und schutzbedürftigen Tieren. Aktuell seien im Artenschutzzentrum 600 Tiere zu betreuen und dies mit steigender Tendenz.
Fortbestehen der Einrichtung massiv gefährdet
Gegenwärtig könne die bestehende Stelle eines Tierpflegers nicht mehr dauerhaft finanziert werden, was ebenfalls auf fehlenden Einnahmen durch Corona beruhe. Damit wäre das Fortbestehen der Einrichtung massiv in der gegenwärtigen Form gefährdet. Aber auch grundsätzlich müsste eine weitere Stelle geschaffen werden.
Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen weist auf einen Vermerk der Kreisverwaltung hin, in dem auf die unzureichende Finanzausstattung des Artenschutzzentrums hingewiesen und auf die Zusammenarbeit der Kreisverwaltung mit dem Zentrum im Rahmen gesetzlicher Pflichtaufgaben abgehoben werde. Abschließend betonen die Grünen noch auf den touristischen Wert dieses Leuchtturms.
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