Gifhorn. Am Vormittag des heutigen Dienstags kam es zu einem größeren Polizeieinsatz am Bahnhof Gifhorn Süd. Ein ICE musste einen Zwangsstopp einlegen, denn ein Mann hatte eine Drohung ausgesprochen.
Um kurz nach 10 Uhr meldete die Polizei Gifhorn über ihren WhatsApp-Kanal einen größeren Polizeieinsatz am genannten Bahnhof. Man solle den Bereich möglichst meiden und den Anweisungen der Einsatzkräfte folgen. Etwa eine Stunde später hieß es dann, es bestehe keine Gefahr für die Allgemeinheit. Doch was war passiert?
Gefährlicher Gegenstand?
Wie die Polizei vor Ort mitteilte, habe sich in dem ICE eine Person befunden, deren Fahrkarte kontrolliert werden sollte. Der Mann habe gegenüber dem Schaffner geäußert, dass er ein Messer dabei habe und einen "weiteren gefährlichen Gegenstand". Daraufhin wurde der Zug angehalten und die Polizei informiert. Die Polizei Gifhorn habe den Mann dann festgenommen.
Zug evakuiert
Die Bundespolizei habe den Zug dann evakuieren lassen und unter anderem mit Hunden durchsucht, um Sicherheit herzustellen. Ein gefährlicher Gegenstand habe sich aber nicht finden lassen. Die Fahrgäste wurden mit einem anderen Zug weiterbefördert.
Jetzt äußert sich auch die Bundespolizeiinspektion Hannover in einer Pressemitteilung zur Bedrohungslage im ICE 541. Gegen 9:40 Uhr habe der Zug von Köln in Richtung Berlin einen außerplanmäßigen Halt im Bahnhof Gifhorn Süd einlegen und geräumt werden müssen. Grund hierfür sei ein Afghane (44) gewesen, der während der Fahrt gegenüber dem Zugpersonal äußerte, dass er ein Messer und einen weiteren gefährlichen Gegenstand bei sich habe.
340 Reisende nach Wolfsburg gebracht
Die 340 Reisenden wurden durch Polizeikräfte zum Bahnhofsvorplatz geleitet und fuhren anschließend mit verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln nach Wolfsburg weiter. Eingetroffene Bundespolizisten, darunter auch zwei Diensthundeführer mit Diensthund, suchten den Zug ab und gaben kurz darauf Entwarnung. Wie die Bundespolizei auf Nachfrage mitteilt, hatte der Mann auch kein Messer dabei, sondern lediglich mündlich damit gedroht.
Der Mann ist kein Unbekannter. Erst am heutigen Dienstagmorgen hatte er im Hauptbahnhof Hannover das Zugpersonal eines anderen Zuges beleidigt und mit Gewalt gedroht, weil dieses die Mitnahme eines Fahrrads im ICE verweigert hatte. Bundespolizisten leiteten daraufhin Strafverfahren wegen Beleidigung und Bedrohung ein. Ein weiteres Ermittlungsverfahren, wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, wurde jetzt eingeleitet.