Kita-Bedarf steht im Fokus der Samtgemeinderatssitzung

von Eva Sorembik


Symbolfoto: Anke Donner

Isenbüttel. Am morgigen Donnerstag findet die nächste Sitzung des Samtgemeinderates statt. Eines der Themen an diesem Abend wird die Kindertagesstättenbedarfsplanung sein. Laut der Beschlussvorlage besteht in den Mitgliedsgemeinden Handlungsbedarf.


Derzeit gibt es in der Samtgemeinde 111 Krippenplätze und 454 Kindergartenplätze, die sich auf die insgesamt sechs Einrichtungen in den Mitgliedsgemeinden verteilen. In nahe zu allen Einrichtungen besteht Handlungsbedarf, um den Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen in den kommenden zwei Kindergartenjahren zu decken.

Im einzelnen stellt sich die Situation in den einzelnen Gemeinden wie folgt dar:

Calberlah hat Bedarf nach Krippenplätzen


In der DRK-Kita Calberlah gibt es aktuell noch zweifreie Kindergartenvormittagsplätze und zweifreie Dreivierteltagskindergartenplätze. In den beiden Krippengruppen sind noch dreiGanztagskrippenplätze für Kinder über zwei Jahren frei.

Ab Augustgibt es in der DRK-Kita Calberlah noch zehn freie Vormittagskindergartenplätze, sechsfreie Ganztagskindergartenplätze, einenfreien Dreivierteltagsintegrationskindergartenplatz und vierfreie Dreivierteltagskindergartenplätze für Kinder ohne Integrationsbedarf. Hier besteht kein Bedarf. Aufgrund der Altersstruktur der Kinder sind beide Ganztagskrippengruppen nur mit jeweils zwölfKindern zu belegen. Für die insgesamt 24 Ganztagskrippenplätze liegen bisher 39 Anmeldungen und siebenkonkrete Anfragen für bereits geborene Kinder vor. Es besteht ein Bedarf an mindestens 22 weiteren Krippenplätzen, was zweiweiteren Gruppen entspricht.

Durch eine Umorganisation der Gruppenbelegung kann eine Familiengruppe geschaffen werden. Dadurch werden fünfKrippenplätze für Kinder ab eineinhalbJahren gewonnen. Weiterhin kann in der Schulstraße 5 eine provisorische Krippengruppe für das Kindergartenjahr 2017/2018 eingerichtet werden. Dadurch entstehen weitere zwölfKrippenplätze. Die übrigen Familien werden an die DRK-Kita Isenbüttel Schulstraße oder an die Tagespflege verwiesen.

In Isenbüttel besteht derzeit kein Handlungsbedarf


In der Kita St. Marien sind aktuell nur noch Nachmittagskindergartenplätze frei. Zum 1. Augustwird es hier drei freie Nachmittagskindergartenplätze (bei halber Gruppe), zwei Ganztagskindergartenplätze, zwei Ganztagsintegrationskindergartenplätze und einenDreivierteltagsintegrationskindergartenplatz geben. Die Krippen sind vollständig belegt. Hier können zwei Dreivierteltags- und einGanztagskrippenkind nicht aufgenommen werden. Die zwei Dreivierteltagskrippenkinder werden an die DRK-Kita Schulstraße verwiesen, das Ganztagskrippenkind mit Aufnahmewunschtermin frühestens zum 1. Juni 2018wird an die Tagespflege oder auf das am 1. August 2018beginnende Kindergartenjahr verwiesen.

In der DRK-Kita Wendehof sind aktuell noch zweiGanztagskindergartenplätze und drei Dreivierteltagskrippenplätze frei. Zum 1. Augustist aufgrund der aktuellen Anmeldungen davon auszugehen, dass in der DRK-Kita Wendehof unter Berücksichtigung der späteren Aufnahmen und der Wechsel von der Krippe in den Kindergarten alle Plätze belegt sein werden.

In der DRK-Kita Schulstraße gibt es aktuell noch zweifreie Kindergartenvormittagsplätze, zweifreie Dreivierteltagskrippenplätze und fünffreie Ganztagskrippenplätze. Zum 1. Augustwird es in der DRK-Kita Schulstraße siebenfreie Ganztagskindergartenplätze, sechsfreie Vormittagskindergartenplätze, fünffreie Dreivierteltagskrippenplätze und sechsfreie Ganztagskrippenplätze geben.

Demzufolgesind in Isenbüttel derzeit keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

Bedarf in Ribbesbüttelkönnte durch Umwandlung der Gruppen gedeckt werden


In der DRK-Kita Ribbesbüttel gibt es aktuell noch zehnfreie Vormittagskindergartenplätze und einen freien Dreivierteltagskindergartenplatz. Bis zum Ende des aktuellen Kindergartenjahres sind aber noch weitere Aufnahmen vorgesehen. Die Plätze in der Familiengruppe für Kinder unter dreiJahren sind vergeben.

Ab 1 Augustwerden nach aktuellem Stand 49 der insgesamt 63 Plätze (58 Kindergartenplätze und fünfKrippenplätze ab eineinhalbJahren) belegt sein. Hierbei handelt es sich um 44 Kindergartenkinder (21 Dreivierteltagskindergartenkinder und 23 Vormittagskindergartenkinder) und fünf Krippenkinder in der Familiengruppe. Bei der aktuellen Gruppenform können jedoch ein Dreivierteltagskindergartenkind und 1ein Krippenkind nicht aufgenommen werden. Hier kann eine Lösung dadurch geschaffen werden, dass die bisherige Kindergartenvormittagsgruppe mit 20 Plätzen in eine zweiteFamiliengruppe umgewandelt und diese auf Dreivierteltagsbetreuung erweitert wird. Dies hätte dann folgende Platzzahl zur Folge: 24 Dreivierteltagskindergartenplätze (Bedarf 21 Plätze), 25 Vormittagskindergartenplätze (Bedarf 18 Plätze) und zehnKrippenplätze (Bedarf sechsPlätze).

Die Gesamtplatzzahl würde durch die Umwandlung der Gruppenstruktur von derzeit 63 Plätzen auf 59 Plätze reduziert werden. Aufgrund der veränderten Altersstruktur könnten aber alle derzeit angemeldeten Kinder aus der Gemeinde Ribbesbüttel aufgenommen werden. Somit hätte man für das Kindergartenjahr 2017/2018 ein bedarfsgerechtes Angebot geschaffen. Bei einer Umwandlung müssten kleinere Maßnahmen umgesetzt werden. Es müsste ggfs. eine Leichtbauwand eingezogen und eine weitere Wickelmöglichkeit geschaffen werden. Die Einzelmaßnahmen werden derzeit vom Träger geprüft. Die Mehrkosten könnten über Verschiebungen in den jeweiligen Budgets gedeckt werden.

Baugebiet "Heidkamp" ursächlich für Bedarf in Wasbüttel


Die Kita Wasbüttel istaufgrund der aktuellen Anmeldungen aktuellvollständig belegt. Zum 1. Augustgibt es aktuellnoch einen Dreivierteltagskindergartenplatz. Das Kind, für das die bisherige Einzelintegration gewährt wurde, wird eingeschult. In der Kita gibt es aber bereits das nächste Kindergartenkind, bei dem ein Integrationsbedarf derzeit geprüft und nach Einschätzung des Fachpersonals auch festgestellt werden wird. Somit werden, sofern keine Versetzung in eine I-Gruppe der Kita St. Marien oder Calberlah erfolgt, weiterhin fünfDreivierteltagskindergartenplätze wegfallen. Dieser Wegfall ist aufgrund des Baugebietes „Heidkamp“ nicht verkraftbar.

Fachkräftemangel stellt große Hürde dar


Das größte Problem bei der Umsetzung dieser Maßnahmen ist der Fachkräftemangel. Derzeit sind in den sechsKindertagesstätten in der Samtgemeinde insgesamt siebenStellen unbesetzt und weitere vierStellen durch Langzeiterkrankungen oder Beschäftigungsverbote frei. Hinzu kommen leider auch immer wieder Krankheitswellen, die dann zu massiven Personalausfällen führen. Dann sind Gruppenschließungen mangels Fachpersonal nicht zu vermeiden. Daher wird es sehr schwierig werden, für zusätzliche Betreuungsangebote die erforderlichen Fachkräfte zu finden.

Die Kita-Träger und die Kommunen unternehmen alles was in ihrer Macht steht, um hier weitere Fachkräfte auszubilden oder zu qualifizieren. So beteiligt sich die Samtgemeinde an den Fortbildungskosten bei Sozialassistentinnen, die sich zur Erzieherin weiterqualifizieren wollen. Dies kann allerdings die Hauptprobleme (keine duale Ausbildung, keine Ausbildungsvergütung, Zahlung von Schulgeld, geringes Einkommen, hoher Stressfaktor, geringer Gehaltsunterschied zwischen Sozialassistentin und Erzieherin, große Verantwortung, hohe Kinderzahl) nicht ausgleichen.


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