Arendsee/Gifhorn. Am Wochenende hatten sich Führungskräfte und Funktionsträger der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Gifhorn zu einem Fachseminar am Arendsee getroffen. Auf der Agenda stand neben aktuelle Informationen für den Einsatz der gemeinsame Erfahrungsaustausch.
Alle zwei Jahrewerden alle Ortsbrandmeister, Gemeindebrandmeister und Funktionsverantwortlichen der Kreisfeuerwehr Gifhorn zu einem gemeinsamen Seminar an den Arendsee im Altmarkkreis eingeladen.
Technische Anforderungen und fachliche Inhalte der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren unterliegen einem ständigen Veränderungsprozess. Die Themenvielfalt reicht dabei vom allgegenwärtigen Einzug der Digitalisierung bis zu neuen Hygieneanforderungen im Bereich der Löschwasserentnahme aus dem öffentlichen Wassernetz. Das zweitägige Seminar wurde inhaltlich von Kreisausbildungsleiter Frank Papenfuß auf der Basis aktueller Fragestellungen aus den Ortsfeuerwehren konzipiert und vorbereitet.
Handlungsempfehlungen des Wasserverbandes
Matthias Koeslin vom Wasserverband Gifhorn Foto: Feuerwehr Pressestelle, Nadjib
Den Start machte Carsten-Michael Pix mit aktuellen Informationen des Deutschen Feuerwehrverbands, dem Dachverband aller Feuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland. Weiter standen Fachinformationen und konkrete Handlungsempfehlungen des Wasserverbands Gifhorn auf der Agenda. Wasser ist das wichtigste Löschmittel für den Brandbekämpfungseinsatz. Daher konnte Matthias Koeslin vom Wasserverband Gifhorn zu konkreten Fragestellungen aktuelle Informationen vermitteln: im Landkreis Gifhorn können flächendeckend im Einsatzfall bis zu 48.000 Liter Wasser pro Stunde aus dem Leitungsnetz entnommen werden.Ferner wurde erörtert, welche neuen technischen Mittel den Einsatzkräften zur Verfügung stehen, um die aktuellen Hygieneanforderungen bei der Entnahme von Wasser aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung zu erfüllen.
Im Anschluss erläuterte Herr Dirk Röbbert von der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen anhand anschaulicher Beispiele Risiken im Einsatzdienst. Hier wurden den Führungskräften Unfallverhütungsvorschriften beispielsweise für den Umgang mit Kettensägen und Absturzsicherungen vorgestellt. Ebenso wurden die geltenden Standards für die persönliche Schutzausrüstung für den Feuerwehreinsatz im Detail erörtert.
Führungsstil in brisanten Einsatzsituationen
Kai Peinemann von der Niedersächsischen Akademie für Brand und Katastrophenschutz in Celle hielt einen spannenden Vortrag über das „Führen“ im Einsatz. Den versammelten Führungskräften wurde der Führungsvorgang gerade im Hinblick auf die unvorhergesehenen Einsatzlagen sehr bildhaft veranschaulicht. Ein besonderes Highlight waren dabei die vielen interessanten und sehr unterschiedlichen Beispiele, die Peinemann parat hatte: brisante Einsatzsituationen, in denen sich Betroffene in akuter Lebensgefahr außen an der Fassade eines brennenden Wohnhauses hängend festhalten, oder ebenso scheinbare Standardeinsätze, die durch äußere Wettereinflüsse die Einsatzkräfte plötzlich vor unvorhergesehene Herausforderungen stellen. Den Führungskräften wurde gezeigt, wie sie systematisch mit den ihnen vertrauten Führungsmitteln solche Einsatzlagen bewältigen.
Kreisbrandmeister Thomas Krok Foto: : Feuerwehr Pressestelle, Nadjib
Krok: Erfahrungsaustausch ist wichtiger Faktor für die Einsatzbereitschaft
So zeigte sich Kreisbrandmeister Thomas Krok erfreut: „Es ist toll, dass wieder über 120 Teilnehmer unserer Einladung zum Seminar gefolgt sind. Aktuelle Informationen und der gemeinsame Austausch sind wichtige Faktoren für unsere Einsatzbereitschaft und die Zusammenarbeit der Kameraden in den Gebietseinheiten.“ Insbesondere die konkreten Handlungsempfehlungen aus den Expertenvorträgen wurden von den Teilnehmern sehr aufmerksam verfolgt. Kreisausbildungsleiter Frank Papenfuß bemerkte, dass „insbesondere die interessierten Rückfragen an die Referenten und die lebendige Diskussion zu den Fachthemen die Relevanz der ausgewählten Fragestellungen verdeutlichen.“
Als weitere Themen wurden aktuelle Informationen von der Führungsspitze der Kreisfeuerwehr vorgestellt. Hier erörterten die Brandabschnittsleiter und stellvertretenden Kreisbrandmeister Matthias Klose und Jens Dieckmann Neuigkeiten der Kreisfeuerwehrführung um Kreisbrandmeister Thomas Krok. Gemeinsam mit den stellvertretenden Brandabschnittsleitern Wolfgang Dreinert und Kai Plankemann stehen sie den Führungskräften und den rund 4.500 aktiven Feuerwehrleute im Landkreis Gifhorn als Führungsteam zur Verfügung.
Mit Blick auf die neueste Technik
Am zweiten Seminartag wurden neu beschaffte Einsatzfahrzeuge aus Meinersen, Boldecker Land, Wittingen und Brome vorgestellt. Die neuesten technischen Einrichtungen dieser Fahrzeuge konnten dabei demonstriert werden. Alexander Hagenbach von der Kreisverwaltung des Landkreises Gifhorn präsentierten aktuelle Informationen zum neu eingeführten Digitalfunk.
Erfahrungsaustausch war ein wichtiges Anliegen des Seminars. Foto: : Feuerwehr Pressestelle, Nadjib
„Das Seminar ist für uns Führungskräfte sehr sinnvoll. Ich habe wieder viele Informationen aufgenommen, die ich in meiner Ortsfeuerwehr in das Dienstgeschehen integrieren werde“, bestätigte Christian Speitling, Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Hankensbüttel.
Am Rande der Veranstaltung gab es für die Führungskräfte und Funktionsträger zahlreiche Gelegenheiten, sich auszutauschen. „Dieses Seminar bietet für die Feuerwehr-Führungskräfte, die sich aus dem gesamten Landkreis hier für das Wochenende versammelt haben, eine wertvolle Kommunikationsplattform“, stellte Pressesprecher Tobias Nadjib fest.
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