Minister nennt Gifhorner Moor "Superheld des Klimaschutzes"

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer besuchte am heutigen Donnerstag das Große Moor in der Sassenburg. Dieses wurde in einem Gemeinschaftsprojekt wiedervernässt.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Sassenburg. Am ersten Tag seiner niedersachsenweiten Reise zu den Themen Natur, Wolf und Moor hat Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer am heutigen Donnerstag das Große Moor bei Gifhorn besucht. In dem Naturschutzgebiet wird das abgetorfte Hochmoor wiedervernässt. Hierüber berichtet das Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz in einer Pressemitteilung.



Umweltminister Meyer: „Das Hochmoor ist ein Beispiel, das Mut macht: Die letzten zweihundert Jahre menschlicher Nutzung und der Torfabbau haben das Moor stark verändert. Aber: Diese Änderungen sind nicht unumkehrbar, sondern das Moor kann mit Wiedervernässung und konsequentem Naturschutz wieder den Klimaschutz und die Artenvielfalt stärken.“

Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung


Die Wiedervernässung des abgetorften Hochmoores im Großen Moor ist ein Projekt im Rahmen der Förderrichtlinie „Klimaschutz durch Moorentwicklung“ (KliMo), finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Gifhorn umgesetzt.

Im Rahmen des Projektes sollen Torfzehrung unterbunden, Torfwachstum eingeleitet werden und dadurch wieder hochmoorähnliche und weitgehend offene Moorflächen entstehen. Dazu werden im Kernbereich des Moores abgetorfte Flächen wiedervernässt. Neu errichtete Dämme und Verwallungen bilden so genannte Polder, welche ganzjährig überstaut werden, sodass selbst im Sommer der Grundwasserstand auf Geländeniveau angehoben wird. Dafür wird ein Hauptvorfluter dauerhaft angestaut. Das System aus Polderflächen und Überlaufleitungen sorgt für eine gleichmäßige Vernässung des Moores.

"Ein wichtiger Lebensraum"


Umweltminister Meyer: „Dank der Wiedervernässung wird das Moor nicht nur zum Superheld des Klimaschutzes, sondern auch des Artenschutzes – schließlich sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und müssen auch deshalb erhalten werden. Wir können die Klima- und Artenkrise nicht unabhängig voneinander betrachten. Das KliMo-Projekt im Großen Moor zeigt, wie die Anforderungen an den Artenschutz, den Erhalt biologischer Vielfalt und die Reduktion von Treibhausgasen zusammen gedacht und umgesetzt werden können.“

Niedersachsen hat sich auch über den praktischen Moorschutz hinaus ambitionierte Ziele gesetzt, um seine Klima-Superhelden zu schützen. Minister Meyer: „Mit der Landesstrategie Moorbodenschutz, die wir derzeit erarbeiten, mit der geplanten Landesmoorgesellschaft und einem Moor-Kompetenzzentrum bündeln wir unser Wissen und unsere Aktivitäten im Moorschutz.“


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