Gifhorn. Das Internationale Mühlenmuseum Gifhorn hat zum Zweck der Sanierung ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Darüber informiert die Geschäftsführung des Museums in einer Pressemitteilung vom heutigen Mittwoch. Das zuständige Insolvenzgericht am Amtsgericht Gifhorn habe den Rechtsanwalt Prof. Dr. Volker Römermann aus Hannover zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Erst im vergangenen Monat hatte eine Strafanzeige gegen die Stadt Gifhorn für Aufsehen gesorgt. Wie berichtet, hatte der Bund der Steuerzahler schwere Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung erhoben: Im Zusammenhang mit dem Betrieb und der Instandsetzung des Mühlenmuseums soll es zu Verstößen gegen das Vergabe-, Haushalts- und Kommunalrecht gekommen sein. Die Stadt Gifhorn hatte ihrerseits in einer Stellungnahme gegenüber regionalHeute.de berichtet, dass die Abläufe im Zusammenhang mit baulichen Maßnahmen zur Inbetriebnahme des Mühlenmuseums durch den Fachbereich Innerer Dienst geprüft würden. Dazu sei auch ein externes Anwaltsbüro miteinbezogen worden. Die Prüfung sei allerdings noch nicht abgeschlossen. Von einer Strafanzeige sei ihr indes nichts bekannt.
Wirtschaftliche Stabilisierung als Ziel
Nun befindet sich das Museum also im Insolvenzverfahren. „Das Museum hat eine besondere kulturelle Bedeutung und gehört zu den größten Anziehungspunkten für Menschen, die in die Region reisen“, so der vorläufige Insolvenzverwalter Prof. Dr. Volker Römermann. Ziel des Verfahrens sei für ihn die nachhaltige wirtschaftliche Stabilisierung, die Entschuldung sowie die Sicherung und Weiterentwicklung des Standortes. Die Sanierung biete die Chance für einen strategischen Neustart, um saisonal bedingte Liquiditätsengpässe zu überbrücken und den langfristig wirtschaftlich tragfähigen Weiterbetrieb sicherzustellen.
Geschäftsführung soll bleiben
Die Geschäftsführung soll unter der Leitung von Frau Hargewine Tondo und Herrn Dr. Kifle Tondo unverändert bleiben. „Wir stehen für Verbindlichkeit: Anfangen, Durchhalten, Abschließen – mit einer positiven Haltung zum Ziel“, versichert Geschäftsführerin Hargewine Tondo. Dr. Kifle Tondo bestätigt: „Überzeugung ist für mich die Schnittstelle von Gefühl und Vernunft. Erst, wenn beide übereinstimmen, beginne ich zu handeln.“ Der Betrieb soll uneingeschränkt weiterlaufen.
