Neues Bus-Konzept für Teile des Landkreises

Vielerorts fahren jetzt flexo Busse. Rund 36.000 Einwohner bekommen ÖPNV-Angebote, die sie vorher nicht hatten. verspricht der Regionalverband Großraum Braunschweig.

Philipp Brauner, GF Bischof-Brauner GbR, Verbandsdirektor Ralf Sygusch und Landrat Tobias Heilmann (v. li.).
Philipp Brauner, GF Bischof-Brauner GbR, Verbandsdirektor Ralf Sygusch und Landrat Tobias Heilmann (v. li.). | Foto: Regionalverband

Landkreis Gifhorn. Im Norden und Westen des Landkreises Gifhorn bekommen Bürgerinnen und Bürger ein neues Bus-Angebot. Das bedeutet: mehr Angebote – also häufigere Fahrtmöglichkeiten, flexibel buchbar – auf die Bedürfnisse der Fahrgäste zugeschnitten, bessere Anbindung an RegioBusse oder Regionalbahnen – Reiseketten sollen so einfacher werden, verspricht der Regionalverband Großraum Braunschweig in einer Pressemitteilung.



In den Samtgemeinden Meinersen und Hankensbüttel sowie in der Stadt Wittingen gibt es vom 4. August ein neues Bus-Angebot. Rund 36.000 Einwohner in allen drei Gebieten bekommen dadurch ÖPNV-Angebote, die sie vorher nicht hatten. Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbandes Großraum Braunschweig, Gifhorns Landrat Tobias Heilmann und Philipp Brauner, Geschäftsführer des Busunternehmens Bischof-Brauner, stellten das neue Angebot bei einem Pressetermin am heutigen Dienstag in Wittingen vor.

Zuschlag für drei Gebiete


Federführend bei der Erstellung ist der Regionalverband Großraum Braunschweig, der für die Organisation, Bestellung und Finanzierung des ÖPNV in der Region zuständig ist. Dieses neue Angebot steht im Zusammenhang mit der neuen Vergabe von Konzessionen. In den drei Gebieten waren die bisherigen Konzessionen der Busunternehmen ausgelaufen. Für alle drei Gebiete hat das Busunternehmen Bischof-Brauner GbR den Zuschlag für zehn Jahre erhalten.

Die wichtigste Neuerung ist das erhöhte Angebot an On-Demand-Verkehren – in der Region flexo genannt – welches das öffentliche Verkehrsangebot deutlich ausweitet, da viel mehr Fahrtmöglichkeiten in einem breiteren Zeitfenster geschaffen werden. Die anthrazit- magentafarbenen Kleinbusse ersetzen an vielen Stellen die bisher festen lokalen Linienverkehre und einige Rufbusse und machen die Nutzung des ÖPNV für alle bequemer. „In sieben Gebieten unserer Region ist flexo schon seit fast drei Jahren im Einsatz und die Resonanz ist in allen Gebieten gut“, sagt Verbandsdirektor Ralf Sygusch.

Individualisierung des ÖPNV


„Der ÖPNV muss sich insbesondere in den ländlicheren Bereichen immer mehr den Bedürfnissen der (potenziellen) Fahrgäste anpassen, was eine Individualisierung des ÖPNV – weg von festen Busfahrzeiten – hin zu Abfahrten nach Bedarf – notwendig macht“, ist der Verbandsdirektor überzeugt. „Die Möglichkeit, den ÖPNV zu nutzen, weiten wir mit diesem Angebot für die Bürger deutlich aus.“

„Wichtig sind uns Stabilität und die hohe Qualität der Fahrzeuge. Wir halten die gesetzlichen Vorgaben ein, sodass auch Teile der Fahrzeugflotte nach und nach auf alternative Antriebe (E-Antrieb) umgestellt werden“, betont Sygusch. „Insgesamt investieren der Regionalverband und der Landkreis Gifhorn gemeinsam rund 8 Millionen Euro in dieses neue Angebot.“ Über die Webseite www.flexo-bus.de oder über die App „flexo Bus 2.0“ kann flexo gebucht werden.

„Wir wollen für unsere Bürgerinnen und Bürger ein gutes ÖPNV-Angebot vorhalten und damit Mobilität für alle schaffen, deshalb profitieren sie jetzt vom On-Demand-Angebot“, betont Landrat Tobias Heilmann. „Flexo stellt eine sehr gute Alternative zu starren Linien-Bus-Verkehren dar. Dadurch können immer mehr Menschen zu deutlich längeren Zeiten den ÖPNV nutzen. Wir freuen uns, dass diese On-Demand-Verkehre zusätzlich zum bestehenden, erfolgreichen Angebot in der Samtgemeinde Wesendorf in gleich drei weiteren Gebieten unseres Landkreises – Wittingen, Hankensbüttel und Meinsersen - angeboten werden.“

Das ist konkret geplant


- Die RegioBus-Linien bleiben bestehen, zum Beispiel Hankensbüttel-Wittingen – das garantiert einen direkten Anschluss an die RB47 Richtung Gifhorn / Braunschweig (in Richtung Uelzen ist der Umstieg mit Wartezeit verbunden.)
- Bessere Angebote, Vertaktungen sowie Abstimmungen auf die Abfahrtszeiten der Regionalbahnen. Das betrifft die RegioBusLinien 120 und 140, letztere in Kombination mit der lokalen Linie 141.
- Innerhalb der einzelnen Gebiete ersetzt flexo lokale Linienverkehre
- Alle Schülerverkehre bleiben erhalten
- Die Samtgemeinde Hankensbüttel wird komplett mit flexo bedient, ebenso die Samtgemeinde Meinersen; in der Stadt Wittingen ist es das nördliche Stadtgebiet
- In der Stadt Wittingen können mit flexo auch kleinere Siedlungen angefahren werden (Beispielsweise Seniorendomizil Darringsdorf), die bislang keine ÖPNV-Anschlüsse hatten.
- Es werden Anschlüsse an die Bahnen RB 47 (Uelzen-Gifhorn-Braunschweig) in Wittingen, Gifhorn-Stadt und Gifhorn–Süd sowie an die RE 30 (Hannover-Wolfsburg) in Gifhorn-Süd und Meinersen-Ohof hergestellt und gesichert.
- In der SG Meinersen ersetzt flexo den Bürgerbus.
- Insgesamt sind zirka 280 neue flexo Stops entstanden – Haltepunkte für die flexo-Busse (vorhandene Haltestellen + zusätzliche Halteorte); damit ist der Zugang zum öffentlichen Nahverkehr meistens nicht mehr als 300 Meter vom Wohnort entfernt.
- Bei flexo gilt der VRB-Tarif. Das bedeutet, eine Fahrkarte gilt in einem bestimmten Zeitraum in den jeweiligen Tarifzonen für alle Verkehrsmittel im Nahverkehr.
- Auch das Deutschlandticket ist in den flexo-Bussen gültig,
- Fahrzeiten in den drei neuen Gebieten: montags bis donnerstags 5 bis 23 Uhr, freitags 5 bis 24 Uhr, samstags 7 bis 24 Uhr, sonn- und feiertags 8 bis 23 Uhr

Das flexo-Gebiet Wesendorf wird in diesem Zusammenhang neu zugeschnitten. Es erstreckt sich von Steinhorst im Norden bis Ummern im Süden und bis Wahrenholz im Osten (hier Anschluss an die Regionalbahn nach Braunschweig und Uelzen.


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