Pflege-Azubis trotzen Corona - Bildungszentrum beschreitet neue Wege

Sowohl für die Prüflinge des Abschlussjahres als auch für die Neulinge im ersten Ausbildungsjahr ist in diesem Jahr bei der Pflegeausbildung alles anders.

18 Auszubildende starteten am 01. April die neue generalistische Pflegeausbildung im Helios Bildungszentrum Gifhorn.
18 Auszubildende starteten am 01. April die neue generalistische Pflegeausbildung im Helios Bildungszentrum Gifhorn. | Foto: Helios Klinikum Gifhorn

Gifhorn. Durch die Corona-Krise sei dem Team des Helios Bildungszentrum Gifhorn viel Flexibilität und Organisationstalent abverlangt worden. Mit strengen Hygieneauflagen können die zukünftigen Gesundheits- und Krankenpfleger nun in ihre Prüfungen starten - Auch für die neuen Schüler der erst jüngst revolutionierten Pflegeausbildung stellt sich die Situation völlig neu dar. Das Helios Klinikum Gifhorn berichtet in einer Pressemitteilung.


Als wäre eine Prüfung an sich nicht schon aufregend genug: Die insgesamt 20 zum Examen zugelassenen Schülerinnen und Schüler des Helios Bildungszentrum in Gifhorn erleben durch die Corona-Krise in diesem Jahr eine veränderte Prüfungssituation. In ihrer dreijährigen Ausbildung drückten sie in zwölf Theorieblöcken ganze 2.100 Stunden die Schulbank und leisteten mehr als 2.500 Stunden Praxiseinsatz in verschiedenen Bereichen ab. Dazu gehörten beispielsweise Einsätze in verschiedenen Abteilungen des Helios Klinikums Gifhorn und Außeneinsätze, zum Beispiel im ambulanten Pflegedienst.

Auf einmal war alles anders


Als mit dem Corona-Virus Mitte März die Schließung aller Schulen in Niedersachsen einherging, erforderte dies viel Flexibilität von allen beteiligten: Die mündliche Zwischenprüfung stand bevor. Der Mittelkurs absolvierte diese noch erfolgreich und konnte danach, wie alle anderen Kurse, in den Praxiseinsatz geschickt werden. Auf das Bildungszentrum kamen neue Herausforderungen zu. Auszubildende wurden von ihren Außeneinsätzen zum Träger zurückgeholt, Dienstpläne mussten neu koordiniert und der Unterricht auf E-Learning umgestellt werden.

Ein Teil der Auszubildenden unterstütze in der Notaufnahme und übernahm beispielsweise den Bringdienst von Gepäckstücken für Patienten. „Zu dieser Zeit wusste niemand, was uns die Corona-Krise bringen wird, daher war es gut die Auszubildenden als Unterstützung auf den Stationen zu haben. Jede helfende Hand wurde erst einmal benötigt“, erklärt Schulleiterin Ingrid Rehfeldt.

Ausbildungsstart von zu Hause aus


Am 1. April startete die neue generalistische Pflegeausbildung im Bildungszentrum Gifhorn. Doch wegen der Corona-Pandemie lief der Ausbildungsstart etwas anders ab als gewohnt. 18 Azubis haben mit der praktischen Ausbildung zwar begonnen, bereiteten sich jedoch bis zum 20. April erst mal von Zuhause darauf vor. „Wir haben unseren Azubis online Lernaufgaben zur Verfügung gestellt und eine Lernbegleitung per Skype angeboten. So hatten wir die Möglichkeit, trotzdem den Kontakt zu unseren Schülerinnen und Schülern zu halten und Fragen zu beantworten“, so Ingrid Rehfeldt.

„Diese Zeit hat uns als Bildungszentrum für das Blendend-Learning in der Ausbildung vorangebracht. Auch nach Wiederaufnahme des Präsenzbetriebs, unter strengen Hygienerichtlinien, kombinieren wir Online- und Präsenzanteile von Unterricht. Wir haben uns mit Online-Schulungen intensiv mit den Möglichkeiten beschäftigt und uns auch mit selbstgedrehten Videos auf den Weg gemacht“, erklärt die Schulleiterin weiter.

Umfassendes Hygienekonzept bei den Prüfungen


Und auch die Pflegeexamen werden den Auszubildenden nicht geschenkt. Die schriftlichen Prüfungen wurden vom 6. bis 8. Mai regulär durchgeführt. Allerdings war das Helios Bildungszentrum dazu verpflichtet der Landesschulbehörde für die Ausnahmezeit ein umfassendes Hygiene- und Prüfungskonzept einzureichen. Dieses sieht Schutzbestimmungen, wie Abstandsregeln für die Klassenräume und Flure, sowie feste Sitzordnungen für die mögliche Nachverfolgung von Infektionsketten vor.

Abschlussprüfung mit Simulationspatienten


Am 8. Juni findet auch der praktische Teil der Abschlussprüfung an einem Simulationspatienten statt, um den vorgeschriebenen Mindestabstand einzuhalten. Dazu gehören Aufgaben, wie die Pflege zu planen, einen Verband anzulegen oder ein Beratungsgespräch zur Sturzvorbeugung zu führen. Dies alles geschieht unter wachsamen Augen von zwei Fachprüfern aus Theorie und Praxis. „Wir führen in diesem Jahr eine praktische Simulationsprüfung durch, um unsere Patienten und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Selbstverständlich wünschen wir allen Auszubildenden dabei viel Glück und hoffen am 14. Juli, trotz der jetzigen Situation, feierlich die Zeugnisse übergeben zu können“, so die Schulleiterin abschließend.


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