Region. Was wäre eine Silvester-Party hier bei uns zwischen Harz und Heide ohne das klassische Raclette? Gemütliches Zusammensein und gemeinsames Essen über einen längeren Zeitraum, verkürzt das Warten auf 2020 ungemein.
Vor mehr als 400 Jahren sollen es Bauern in den Schweizer Alpen, im Wallis, gewesen sein, die auf die Idee kamen, einen würzigen Käse am Feuer zu schmelzen. Den Begriff Raclette kreierten die Walliser erst später, abgeleitet vom französischen Wort racler, was "schaben" bedeutet. Als Beilage zu dem gehaltvollen Käse werden in der Schweiz traditionell kleine Pellkartoffeln, Rohkost-Sticks und sauer eingelegte Gürkchen gereicht. Streng genommen benötigt man für Raclette aber keine Rezepte, sondern kann seiner Fantasie und Kreativität bei der Zusammenstellung der Zutaten freien Lauf lassen, denn jeder Gast kann sein Raclette-Pfännchen so bestücken, wie er es am liebsten mag: In Würfel oder Streifen geschnittenes und gebratenes Filet vom Rind, Lamm, Schwein oder Geflügel. Aber auch Salami, Schinken, Speckwürfel, kleine oder in Stücke geschnittene Würstchen, Krabben, Shrimps oder geräucherter Fisch. Gemüse wie Möhrchen, Kartoffeln, Bohnen, Blumenkohl oder Brokkoli sollte vorgegart werden. Aber auch eingelegtes Gemüse, wie Gurken, Mais oder Kidneybohnen eignen sich. Sogar Kürbis oder Rote Beete. Zur Abrundung vielleicht Kapern. Oder frische Salatgurke und Tomate? Eigentlich eignet sich alles zum Überbacken in den Pfännchen. Sogar Obst.
Der Raclette-Käse
Genau sein, sollte der Gastgeber aber bei der Wahl des Käses: Pro Person sollten etwa 200 Gramm gerechnet werden. Der für Raclette empfohlene Käse heißt (wer hätte das gedacht?) Raclette. Der leicht schmelzende Schweizer Schnittkäse ist nicht nur Namensgeber, sondern sehr würzig und hat einen Fettgehalt von 46 bis 55 Prozent. Dieser Original-Käse lässt sich sehr einfach aus der Pfanne schaben und harmoniert mit ofenfrischen Baguette, Brötchen oder Kartoffeln. Es kann aber auch anderer Käse verwendet werden, wenn er gute Schmelzeigenschaften zeigt. Gouda und Edamer verlaufen und schmelzen ebenfalls sehr cremig. Diese Holländer passen zu den klassischen Raclette-Zutaten genauso gut wie das Schweizer Original.
Experimentell, beispielsweise mit Birnen aus der Dose, getrocknetes Obst oder Feigen, eignet sich Brie-Käse. Auch vorgegartes Gemüse wäre damit kombinierbar. Wer eine kräftige Käse-Note möchte, darf auch zum italienischen Weichkäse Gorgonzola greifen. Er passt idealerweise zu fruchtigen Zutaten. Zu Zwiebeln, Kürbis oder Gurken aus dem Glas passt der französische Comté oder auch Emmentaler. Sollten Sie oder Ihre Gäste Pfännchen mit Hackfleisch bestücken, empfehlen wir von regionalKulinarisch.de dazu britischen Cheddar-Käse.
Raclette-Beilagen
Ofenfrisches Baguettebrot oder Brötchen, die in kleine Stückchen gerissen werden können, hatten wir schon erwähnt. Es gibt aber auch leckere Brotchips, von unterschiedlichen Herstellern, die sehr gut dazu und zu pikanten Dips, Kräuterquark oder Frischkäse passt. Aber auch Gewürzgurken, Rote Beete, Kürbis, Silberzwiebeln aus dem Glas und frische Rohkost wie Cocktailtomaten, Paprika-, Gurken- und Möhren-Sticks ergänzen das Raclette mit Snack-Charakter.
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