Gifhorn. Ein Polizist aus Gifhorn ist am gestrigen Dienstag wegen Nötigung im Amt zu neun Monaten Haft auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt worden.
Wie der NDR berichtet, habe es das Amtsgericht in Gifhorn als erwiesen angesehen, dass der 41-Jährige bei einer Abschiebung einen Asylbewerber rassistisch beleidigt und unverhältnismäßige Gewalt eingesetzt hatte. Der Vorfall ereignete sich im Februar 2025 während einer geplanten Abschiebung, bei der der Betroffene zunächst geflüchtet, später jedoch festgehalten worden war. Der Polizist soll übermäßig hart vorgegangen sein und den Mann rassistisch beleidigt haben.
Polizist hat wenig Erinnerungen an Vorfall
Das Gericht habe strafmildernd berücksichtigt, dass der Beamte die meisten Vorwürfe einräumte. Er soll angegeben haben, während des Einsatzes unter starkem Stress gestanden zu haben und sein Verhalten heute nicht mehr nachvollziehen können. Strafverschärfend habe sich hingegen ausgewirkt, dass er sich nach eigenen Angaben an konkrete Beschimpfungen nicht mehr erinnern konnte und Kollegen später gebeten haben soll, belastende Äußerungen nicht vollständig zu protokollieren.
Da sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung auf Rechtsmittel verzichteten, ist das Urteil rechtskräftig.

