Gifhorn. Auch im Landkreis Gifhorn spüren die Feuerwehren Veränderungen bei den Mitgliederanmeldungen. Aber man möchte keineswegs negativ in die Zukunft blicken.
regionalHeute.de sprach mit dem Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Gifhorn, Tobias Nadjib, über den oft gehörten Rettungskräftemangel in der Region. Er sagte, dass seine Kollegen auch oft über dieses Thema sprächen, ein Umstand der die Situation nicht verbessern dürfte. Dabei macht er mehrere Gründe für die aktuelle Problematik aus. Zum einen ist auch die Freiwillige Feuerwehr vom demographischen Wandel betroffen. "Viele Mitglieder stehen vor dem Ruhestand und es kommen nicht genauso viele aus den Jugendfeuerwehren in den aktiven Dienst."
Sportvereine stellen für die Freiwilligen Feuerwehren Konkurrenz dar
Zusätzlich hat die Feuerwehr mittlerweile Konkurrenz bekommen. "Immer mehr Angebote zur Freizeitgestaltung lassen die örtlichen Feuerwehren unattraktiv erscheinen." Die Menschen nutzen seiner Ansicht nach lieber Angebote, die auf sie persönlich zugeschnitten sind. Ein verständliches Phänomen, aber leider von großem Nachteil.
Zu guter Letzt kommt noch der mediale Wandel dazu, so glaubt Nadjib zumindest. "Wenn sich Jugendliche früher engagieren wollten, konnten sie nur direkt aktiv werden." Heutzutage stellt offenbarfür viele der Gefällt-mir-Button bei Facebook bereits ein ausreichendes Engagement dar. Allerdings lässt sich die Feuerwehr davon nicht unterkriegen. Es wird bereits verstärkt auf Mitbürger zugegangen, um ihnen den Charakter der Freiwilligen Feuerwehr näher zu bringen und Anreize zu einem Beitritt zu machen. Weitere Konzepte sind bereits in Planung.
Aufgrund des Mitgliederrückgangs musste eine Feuerwehr aufgelöst werden, dennoch ist der Schutz der Bevölkerung dadurch nicht geschmälert. "Es sind weiterhin 102 Feuerwehren mit über 4.500 Mitgliedern im Landkreis Gifhorn aktiv. Darunter mittlerweile auch die erste Ortsbrandmeisterin sowie zahlreiche Einsatzleiterinnen. In derFeuerwehr gibt es keinegeschlechterspezifischen Berührungsängstemehr und auch Einschränkungen bei der Aufgabenverteilung gehören der Vergangenheit an."
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