Schwülpers Bürgermeister schlägt Alarm - LKW bereiten Probleme

von Nino Milizia


Symbolfoto: Marc Angerstein
Symbolfoto: Marc Angerstein | Foto: Marc Angerstein

Schwülper. Bürgermeister Uwe-Peter Lestin wandte sich kürzlich in einem Brief, der regionalHeute.de vorliegt, an den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Darin beklagt er mangelnden Parkraum an der A2. Dieser führe dazu, dass Lastwagen in der Gemeinde an ungeeigneten Plätzen parken und damit für diverse Schäden sorgen.


In dem Brief klagt Lestin sein Leid: "Dieses ist der Hilferuf eines Bürgermeisters, der durch die Verhältnisse gezwungen ist, unfreiwillig Parkmöglichkeiten für LKWs im Fernverkehr zur Verfügung zu stellen. Begründet ist dieser Zwang in dem Versäumnis des Bundes, für ausreichenden Parkraum an der Autobahn A2 zu sorgen. Dabei ist es mit Sicherheit nicht kommunale Aufgabe, Parkplätze für den Fernlastverkehr zu schaffen." Dennoch habe man nun vor Ort unter den Folgen des Mangels zu ächzen, sei aber nun an die Grenze der Belastung gestoßen.

Die Liste der Ärgernisse liest sich lang: Jede Nacht parkten etwa 50 LKW gleichzeitig in einem kleinen Gewerbegebiet an der A 2. Dies führe zu Beschädigungen der Straße und der Nebenanlagen, so seien beispielsweise Straßenbäume und Begrenzungen umgefahren worden. Schlimm sei auch die Verschmutzung des gesamten Straßenraumes mit Abfällen und Fäkalien. Selbst das auf Gemeindekosten aufgestellte Dixi-Klo habe keine Wirkung gezeigt. Hinzu käme noch die Behinderung des Lieferverkehrs durch Verkehrsblockaden im Gewerbegebiet, wodurch die angesiedelten Firmen massive Nachteile erführen. Täglich trudelten in der Gemeindeverwaltung Beschwerden der Unternehmen ein.

Schaffung eines privaten Autohofs nur Tropfen auf den heißen Stein


Ein besonderes Ärgernis für den Bürgermeister: "Wir, gemeindeseits, haben unseren Beitrag zur Schaffung von Stellplätzen an der Autobahn geleistet, indem wir die Ansiedlung eines privaten Autohofs ermöglichten. Dieses Investment eines privaten Unternehmens hier durchzusetzen, war für die Gemeinde nicht einfach wegen des heftigen Widerstandes aus der Bevölkerung. Wir haben es trotzdem durchgehalten und ermöglicht. War aber offensichtlich auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein!", schreibt Lestin und sieht den Bund in der Verantwortung. Die Polizei sei keine Hilfe, die Autobahnpolizei habe sogar folgende Auskunft gegeben: „Wir schicken die Fahrer in die Gewerbegebiete, um sie von der Autobahn loszuwerden.“ Lestin wertet dies als ein Zeichen der Hilflosigkeit. Aus Gründen der Verkehrssicherheit seien sie schlicht dazu gezwungen.

Weiter schreibt Lestin: "Die LKW parken auch im absoluten Halteverbot und auf Ansprache erklärt mir der Fahrer, er dürfe nicht weiterfahren und finde keinen anderen Stellplatz." Der Polizei sei es wiederum verboten, ruhende Fahrer zu wecken, selbst wenn diese im Halteverbot parkten. Dies führe immer wieder zu "einer totalen Blockade der Zu- und Abfahrt aus dem Gewerbegebiet".

Anwohner beschweren sich über nächtliche Ruhestörungen


Ein weiteres Problem seien die gestiegenen Unterhaltungskosten der Straße, die sich durch die hohe Belastung ergebe. "Beteiligt sich der Bund entsprechend an unseren Unterhaltskosten?", fragt Lestin und ist mit seiner Problemauflistung längst nicht am Ende angelangt. Auch Parkplätze an Sportanlagen würden von den LKW genutzt, was wiederum zu Beschwerden seitens der Anlieger über nächtliche Ruhestörungen führe. Der Gemeinde werde vorgeworfen, nichts gegen "das Elend" zu unternehmen.

Eine Information des Straßenbauamtes Hannover bringt ihn dann vollends auf die Palme. Geplant werde nämlich der Bau von 150 Stellplätzen in der näheren Umgebung, nämlich in Eixe, Immensen und Uhry (je 50 Stellplätze). "Das ist doch lächerlich angesichts des Bedarfs. Das Vielfache an Stellplätzen müsste schon jetzt vorhanden sein", fährt der Bürgermeister aus der Haut und fordert schnellstmöglich eine Lösung: "Wir werden auf Dauer mit unseren Problemen leben, weil der Bund seiner Verantwortung nicht nachkommt.
Wie soll das weiter gehen? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar."


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