SoVD Gifhorn bemängelt Kreistagsbeschluss zum Helios Klinikum

Der SoVD spreche sich seit langem für ein Umdenken aus, teilt der Sozialverband mit.

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Archivbild | Foto: Sandra Zecchino

Gifhorn. Laut einer Pressemitteilung der SoVD habe der Kreisvorsitzende Heinz-Ulrich Kabrodt des Sozial Verbandes Deutschland (SoVD) mit großer Enttäuschung auf den Beschluss des Gifhorner Kreistages reagiert, einen Rückkauf der Helios Kliniken Gifhorn und Wittingen nicht zu prüfen.


„Das ist schlichtweg nicht zu verstehen. Nicht mal zu einem Check, ob eine Rückführung in kommunale Verantwortung der Kliniken für Patienten und Mitarbeiter eine bessere Lösung wäre, können sich die Politiker durchringen,“ sagt Kabrodt. „Für die Prüfung des möglichen Erwerbs des Gifhorner Mühlenmuseums ist die Verpflichtung eines externen Beraters oder die Ansetzung von Sondersitzungen mit den damit verbundenen Kosten kein Problem. Aber wenn es um das Wohl und Wehe von Patienten geht, ist dafür keine Mehrheit im Rat zu finden. Das ist unsozial.“

Der SoVD spreche sich seit langem für ein Umdenken aus. Krankenhäuser sollten in kommunaler Verantwortung betrieben werden, denn dabei handelt es sich um eine gesellschaftliche soziale Aufgabe. Hier seien Börsen orientierte Unternehmen wie der Helios Mutterkonzern Fresenius fehl am Platze, denn diese sind ihren Aktionären gegenüber verpflichtet, und das bedeutet in erster Linie Rendite zu erwirtschaften, berichtet der SoVD Gifhorn weiter.

„Wir sehen die medizinische Versorgung als hohes soziales Gut. Das darf nicht zum Spielball von finanziell orientierten Profiteuren werden. Darunter leiden die Krankenhausbeschäftigten und im Erlebensfall wir alle, nämlich als Patienten!“ ergänzt der SoVD-Vorsitzende.
Kabrodt stößt noch weiteres auf. „Das Argument von Ratsmitgliedern, die Gifhorner Kliniken behaupten sich doch im Wettbewerb, erschreckt. Welcher Wettbewerb ist damit gemeint? Geht es dabei um eine möglichst hohe Durchführung von Gewinn bringenden Operationen oder um Reduzierung von Personalkosten der Krankenhausbeschäftigten?“ fragt der SoVD Vorsitzende. „Und das sich der Ratsherr Stefan Marzischewski-Drewes, im Hauptberuf Facharzt für Radiologie und Allgemeinmedizin im Gifhorner Klinikum, ebenfalls dagegen ausspricht, verwundert mich nicht. Wer positioniert sich schon gern öffentlich gegen seinen Arbeitgeber?“