Station in Schülerhand: „Generalprobe“ vor dem Examen


Von Stationsleitung zu Stationsleitung – Hiltraud Klein (Mitte) übergibt Luisa Orsini (rechts) und Paula Virkus den symbolischen Schlüssel und damit die Verantwortung über die Station 2.4. Auch auf dem Foto: Schulleiterin Angelika Keinert und Pflegedirektor Jens Bosenick. Foto: Helios
Von Stationsleitung zu Stationsleitung – Hiltraud Klein (Mitte) übergibt Luisa Orsini (rechts) und Paula Virkus den symbolischen Schlüssel und damit die Verantwortung über die Station 2.4. Auch auf dem Foto: Schulleiterin Angelika Keinert und Pflegedirektor Jens Bosenick. Foto: Helios | Foto: Schulleiterin Angelika Keinert und Pflegedirektor Jens Bosenick. Helios

Gifhorn. Wenige Wochen vor ihrem Examen stellen sich 21 Auszubildende in der Gesundheits- und Krankenpflege am Helios Klinikum Gifhorn einer besonderen Herausforderung. Bis zum 5. April leiten sie die Station 2.4 - Gastroenterologie mit 38 Betten. Dies teilt das Helios Klinikum in einer Pressemitteilung mit.


Examiniertes Pflegepersonal, Lehrkräfte und Praxisanleiter stünden den Schülerinnen und Schülern dabei beratend zur Seite. Inzwischen fest im Ausbildungsplan verankert, finde das Projekt „Schüler leiten eine Station“ bereits zum dritten Mal statt.

„Die Auszubildenden lernen, eigenverantwortlich und selbstständig zu arbeiten und haben die Möglichkeit, ihre Qualifikationen weiterzuentwickeln. Wir beobachten immer wieder, wie schnell sie Fortschritte machen und an Selbstvertrauen gewinnen“, sagt Angelika Keinert, kommissarische Leiterin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Helios Klinikum Gifhorn. Pflegedirektor Jens Bosenick ergänzt: „Mit dem Projekt bereiten wir unsere Auszubildenden noch besser auf ihre Abschlussprüfungen vor. Gleichzeitig schaffen wir so auch eine gute Voraussetzung für den beruflichen Alltag nach dem Examen.“

Die Schüler sind selbst verantwortlich


Die Auszubildenden würden sich auf der gesamten Station selbstständig um alle Aufgaben kümmern, die für den Pflegedienst anfallen. Sie versorgen die Patienten rund um die Uhr, prüfen die Vitalwerte und verabreichen Medikamente. Zusätzlich zur Pflege würden sie auch sämtliche administrative Aufgaben übernehmen. Sie nehmen Patienten auf, begleiten die Visiten, organisieren Untersuchungstermine und Patiententransporte, schreiben Dienstpläne und bereiten Entlassungen vor.

Luisa Orsini sei von ihren Mitschülern zur (Schüler-) Stationsleitung gewählt worden. Für sie fühlt sich der Rollentausch noch etwas befremdlich an: „Ich gebe meinen Klassenkameraden Anweisungen, delegiere Aufgaben und kritisiere, wenn etwas mal nicht so gut läuft. Das ist ungewohnt, sind wir normalerweise doch gleichgestellt.“ Eine weitere Herausforderung sei für sie die Dienstplanung. „Es ist nicht einfach, allen gerecht zu werden.“ Damit alle Auszubildenden an einem Strang ziehen, habe der Examenskurs gemeinsam ein Konzept erarbeitet, wie sie die Station 2.4 leiten wollen. „Wir haben uns für eine Schichtübergabe am Patientenbett statt im Dienstzimmer entschieden“, nennt Paula Virkus, stellvertretende (Schüler-) Stationsleitung, als Beispiel. „Bei den Patienten kommt das gut. Wir zeigen Präsenz und stellen uns gleich als Ansprechpartner vor.“

Eine gute Prüfungsvorbereitung


Dass das Projekt Schülerstation auch eine gute Prüfungsvorbereitung ist, darin seien sich Luisa Orsini und Paula Virkus einig. „Als Schüler ist man oft mit bestimmten Aufgaben der Pflege betraut. Jetzt erhalten wir einen ganzheitlichen Überblick und sehen wie sich die einzelnen Teilaufgaben zu einem großen Ganzen zusammenfügen“, sagt Luisa Orsini. Ihre Mitschülerin ergänzt: „Das Wiederholen aller Tätigkeiten, die wir während unserer Praxiseinsätze auf Station gelernt haben, festigt unsere Kenntnisse.“


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