Sterben wird in Sassenburg 50 Prozent teurer

Zuerst war eine Gebührenerhöhung von etwa 30 Prozent angedacht. Nun sollen die Bestattungskosten mitunter um knapp 50 Prozent steigen.

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Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Sassenburg. Dass der Tod nicht umsonst ist und Bestattungen für die Hinterbliebenen viel Geld kosten, ist nicht neu. Und dass Friedhofs- und Bestattungskosten regelmäßig in den meisten Kommunen angehoben werden, auch nicht. In der Gemeinde Sassenburg allerdings wird das Sterben nun gleich knapp 50 Prozent teuer. Das geht gar nicht, sagt die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Sassenburg, kurz BIG.


In der Gemeinde Sassenburg wird derzeit in den politischen Gremien über die Erhöhung der Bestattungsgebühren der Friedhöfe Dannenbüttel, Stüde und Westerbeck debattiert. So sollen die Kosten beispielsweise für Erd- und Urnenbestattungen deutlich angehoben werden. Zunächst war eine Erhöhung der Gebühren um gut 30 Prozent angedacht. Das hätte bedeutet, dass unter anderem für eine Einzelgrabstätte für Erwachsene und Kinder über 5 Jahren 1.150 Euro berechnet werden. Auch die Bestattung von Kindern solle im ersten Entwurf um 169 Euro teurer werden. Statt wie bisher 465 Euro, sollten dann 634 Euro berechnet werden.

In der vergangenen Sitzung des Feuerschutz- und Ordnungsausschuss hatte das Gremium aber dann vorgeschlagen, die Kosten nochmals anzuheben - um knapp 50 Prozent. Die neue Satzung sieht dann vor, dass beispielsweise die Gebühren für eine Einzelgrabstätte für Erwachsene und Kinder über 5 Jahren auf 1.256 Euro angehoben werden. Ein Doppelgrab würde dann 1.324 Euro kosten und eine Kinder-Grabstelle 692 Euro. Teurer soll dann auch die Rasen- oder anonyme Erdreihengrabstätte werden. Hier kostet der Platz dann 1.335 Euro.

Weniger kosten sollen hingegen Urnen-Einzel-und Doppelgräber. Ein Urneneinzelgrab würde dann statt wie bisher 810 Euro, 950 Euro kosten - im ersten Entwurf waren hier noch 1.087 Euro vorgeschlagen. Eine Urnennische in der Urnenstelen-Anlage kostet dann nicht wie bisher vorgeschlagen 1.735 Euro, sondern 1.686, Euro.

Wie die BIG berichtet, soll die von der Gemeindeverwaltung vorgeschlagene Erhöhung der Friedhofsgebühren in der Sitzung des Feuerschutz- und Ordnungsausschusses für ordentlich Diskussionsstoff gesorgt haben. "Friedhöfe sind, so unglaublich es klingen mag, "Naherholungsgebiete" und erhalten dadurch hohe Förderungen aus Steuermitteln, beispielsweise für die Gebäude. Diese fließen dann aber trotzdem in die Kalkulation, sodass die Bürger mehrfach bezahlen. Erhöhungen zwischen 40 und 50 Prozent sind nicht mehr mit Kostensteigerungen zu begründen, sondern rein politisch. Wir sprechen uns gegen die Erhöhung aus", sagt die BIG deutlich.

Eine Entscheidung, ob die Gebühren erhöht werden sollen, trifft der Gemeinderat in seiner Sitzung am 18. März.


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