Therapeut auf vier Pfoten hat im Klinikum den Dienst aufgenommen

Durch Therapiehund Winston kann die tiergestützte Therapie angeboten werden.

Winston und seine Besitzerin Jennifer Krause.
Winston und seine Besitzerin Jennifer Krause. | Foto: Helios

Gifhorn. Seit August sorgt ein neuer Therapeut auf vier Pfoten für ein Lächeln bei Patienten und Mitarbeitern des Helios Klinikum Gifhorn. Winston ist einmal bis zweimal in der Woche auf der Geriatrie und Palliativstation in der tiergestützten medizinischen Behandlung im Einsatz.



Der Neufundländer Mix ist ein zugewandter, freundlicher und stressresistenter Hund, der gerne Aufgaben erfüllt und Kuscheleinheiten genießt. Zusammen mit Jennifer Krause, der Besitzerin, hat der Vierbeiner eine umfassende Ausbildung zum Therapiehund-Team erfolgreich abgeschlossen. „Winston und ich wurden dabei breit ausgebildet. Unter anderem zum Lernverhalten von Hunden, erste Hilfe am Hund und zu Methodik für tiergestützte Einsätze. Außerdem ist es wichtig zum Schutz aller Beteiligten, eventuellen Stress bei dem eigenen Hund zu erkennen und gegebenenfalls zu intervenieren“, erklärt Jennifer Krause.

Was ist tiergestützte Therapie?


Das Einverständnis des Patienten vorausgesetzt, bedeutet tiergestützte Therapie ein bewusst geplantes Angebot mit Tieren. „Der Patient interagiert mit dem Tier, kommuniziert mit ihm. oder ist für das Tier tätig. Je nach Patientenzustand, Kraft und Mobilität werden verschiedene Aktivitäten angeboten, wie zum Beispiel Leckerlies für den Hund in der Schnüffeldecke verstecken, ihn Umsorgen und den Hund verschiedene Kommandos ausüben lassen. Für die Feinmotorik, kognitive Entwicklung und Ausdauer wird beispielsweise Hundewurst auf einem Stück Wäscheleine vom Patienten für den Hund aufgefädelt“, so die Besitzerin.

Winston auf der Geriatrie im Helios Klinikum Gifhorn im Einsatz.
Winston auf der Geriatrie im Helios Klinikum Gifhorn im Einsatz. Foto: Helios


Diese Übungen wirken präventiv, gesundheitsfördernd oder auch rehabilitativ. Patienten werden, nach Absprache mit dem behandelten Arzt, bei ihrer individuellen Therapie unterstützt.

Warum eignet sich ein Hund zur Therapie?


Hunde wirken sich nachweislich positiv auf die Gefühlswelt von Menschen aus. Erkrankte Menschen können speziell im Umgang mit einem geschulten Therapiehund Gefühle wie Glück, Zuneigung und Verantwortung für sich wiederentdecken. Sie überwinden Ängste und steigern ihre kognitiven Fähigkeiten, wie die Konzentration oder das Gedächtnis. „Winston hilft den Patienten für einige Zeit ihre Krankheit zu vergessen. Durch Winston wird vertrauen aufgebaut, was den Patienten die Möglichkeit gibt sich zu öffnen. Sie teilen ihre Sorgen, Ängste und Schmerzen mit. Die Zuwendung vom Hund spendet Trost und Sicherheit. Es entstehen aber auch immer wieder Gespräche über Erinnerungen an ihre Hunde“, so Jennifer Krause.

Aus hygienischen Gründen ist das Mitführen von Tieren in Krankenhäusern grundsätzlich nicht erlaubt. Der Aufenthalt von Winston stellt eine absolute Ausnahme dar und ist nur unter strengsten Hygieneauflagen und der Einhaltung einer klar geregelten Wegeführung möglich, die im Nachgang unmittelbar gereinigt werden. Winston muss zudem ein tierärztliches Gesundheitsattest vorweisen sowie regelmäßig geimpft, entwurmt, gebadet und gebürstet werden. Vor und nach jedem Einsatz mit dem Hund werden Hände und Flächen zum Schutz von Mensch und Hund zudem gründlich desinfiziert.


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