Gifhorn. In Kooperation mit der tra*BS - Trans*Beratungsstelle Region Braunschweig bietet das Queere Netzwerk Gifhorn e.V. im Spektrum Beratungen bei Fragen zu Geschlechtsidentitäten und zum Thema Trans* an. An jedem ersten Freitag im Monat kann ohne einen Termin zu vereinbaren die offene Sprechstunde in der Zeit von 15 bis 17 Uhr aufgesucht werden. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor.
,,Das Angebot ist eine wunderbare Ergänzung für den Landkreis Gifhorn.", meint Dominik Ruder, Vereinsleitung des Queeren Netzwerk Gifhorn e.V. und Hausleitung des Spektrum, ,,Gerade Trans* Menschen hatten auch bei uns bisher leider nur wenige Möglichkeiten gezielte Beratung zu erhalten. Uns fehlte bislang die Expertise dazu. Es ist wunderbar, dass wir diese Möglichkeit nun schaffen können und nach allem was wir sehen wird das Angebot auch gut angenommen."
„Es ist super, dass ich für meine Beratung nicht mehr so weit fahren muss", erklärt eine anonyme beratungssuchende Person, ,,Ich komme aus dem Nordkreis in Gifhorn und weiß seit Längerem, dass ich trans bin. Ich wusste aber nicht, welche Möglichkeiten ich habe meinen Weg zu gehen. Dank der Beratung kann ich nun mein selbstbestimmtes Leben selbst in die Hand nehmen."
Das Ziel: trans* Menschen helfen
„Das Angebot soll möglichst niedrigschwellig sein und es sowohl trans* Personen, als auch Personen aus dem nahen Umfeld leicht machen, mit Unsicherheiten und Fragen zu mir zu kommen. Gerade Fragen, die im privaten Setting schwer zu stellen sind, zu intim, vielleicht verletzend sein könnten, können mir als trans* Frau im professionellen Setting einer Sprechstunde ohne Sorge gestellt werden", wünscht sich Vera Beiderbeck, ihre Pronomen: sie/ihr.
Sie ist die Projektleiterin, die für den VSE e.V. in Braunschweig die Beratungsstelle für die Region aufbaut. „Im Spektrum darf ich neben den Sprechstunden auch einen Raum für Beratungstermine buchen. So können gerade junge Menschen ohne Stress und Fahrtzeiten ortsnah ins Gespräch kommen", freut sich Frau Beiderbeck. Das von der Aktion Mensch geförderte und der Heidehofstiftung unterstützte Projekt hat zum
Ziel, die Lebenssituation vor allem von trans* Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 27 Jahre in der Region Braunschweig zu verbessern.
,,Dazu gehört als ein wichtiger Teil die Beratung von Eltern, Lehrer*innen und anderen nahen Bezugspersonen. Da kommen zu Teil ganz praktische Fragen, zum Beispiel zur Benutzung von Namen in der Schule im Rahmen einer Transition. Oft machen sich Eltern Sorgen, dass ihre Kinder ausgegrenzt werden und queer feindliche Gewalt erfahren. Die beste Strategie gegen seelische Verletzungen ist ein selbstbewusstes Kind in einer wertschätzenden und fürsorgenden Umgebung", wirbt die Krankenschwester, die zuvor lange Jahre in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet hat, für eine liebevolle und akzeptierende Haltung. Das immer noch von Vorurteileilen und Unwissenheit geprägte Thema Trans* möchte Vera Beiderbeck durch Informationen und den direkten Kontakt sichtbarer und greifbarer machen. Das Queere Netzwerk Gifhorn e.V. trägt durch die Kooperation mit der tra*BS ein Stück dazu bei.
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