Leiferde. Das Artensterben macht keine Pause, das Gifhorner Aktionsbündnis steht in den Startlöchern und die Unterschriftenbögen liegen druckfrisch bereit: Ab sofort startet das Volksbegehren Artenvielfalt.Jetzt! mit dem Sammeln der Unterschriften im Landkreis Gifhorn. Ab sofort kann unterschreiben, wer Tier- und Pflanzenarten in Niedersachsen besser schützen will. Dies teilt das Aktionsbündnis Gifhorn Volksbegehren Artenvielfalt in einer Pressemitteilung mit.
Das Artensterben sei dramatisch. Auch hier in Niedersachsen seien die Hälfte von 11.000 Tier- und Pflanzenarten bedroht, 62 Prozent der Wildbienenarten gefährdet und Millionen Brutvögel verschwunden. Der Bericht der Bundesregierung zur Lage der Natur habe es jüngst verdeutlicht. „Neben dem Klimawandel ist das Artensterben eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, sagt Florian Preusse, einer der Sprecher des Gifhorner Aktionsbündnisses und Vorsitzender des NABU Kreisverbandes Gifhorn.
„Wir sind aber auf intakte Ökosysteme angewiesen – nicht nur saubere Luft und sauberes Trinkwasser, auch die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln hängt davon ab. Die immer intensivere Landnutzung ist jedoch einer der Hauptverursacher des Artensterbens. Es freut mich daher, dass eine Ausweitung des ökologischen Landbaus im Volksbegehren enthalten ist und deshalb unterstützen wir es mit unserem Hof“, so Martin Rautenberg, Imker, Landwirt und Betreiber der solidarischen Landwirtschaft Hof Rautenberg. „Bedrohte Tier- und Pflanzenarten lassen sich nur mit besseren Rahmenbedingungen schützen, mit einem besseren Naturschutzgesetz und Änderungen im Wasser- und Waldgesetz. Ankündigungen und Absichtserklärungen, helfen da zunächst wenig“, erklärt Manfred Michel, Kreisvorsitzender des BUND.
„Wir brauchen insgesamt 610.000 Unterschriften für das Volksbegehren Artenvielfalt, damit besserer Tier- und Pflanzenschutz in Niedersachsen Gesetz wird. Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen“, so Henrik Werner, Sprecher des Kreisverbandes Gifhorn von Bündnis 90/Die Grünen.
Was ist das Volksbegehren?
Ein Volksbegehren sei der Weg, wie Bürgerinnen und Bürger selbst Gesetze machen könnten. Damit es erfolgreich ist, müssten zehn Prozent (das sind rund 610.000) der Wahlberechtigten aus Niedersachsen das Volksbegehren für mehr Artenvielfalt unterschreiben. Um dies zu erreichen, hätten sich in den Landkreisen Aktionsgruppen aus Naturschutzverbänden, Vereinen, Parteien, Landwirten und vielen mehr zusammengefunden. Zum Gifhorner Aktionsbündnis würden aktuell bereits 14 Gruppierungen gehören und weitere seien herzlich willkommen.
Wer kann wie unterschreiben?
Das Volksbegehren könnten alle unterschreiben, die in Niedersachsen ihren Wohnsitz haben und wahl- berechtigt seien. Das Unterschreiben sei nur auf den Original-Unterschriftenbögen gültig. Online könne man nicht unterschreiben, auch Kopien seien nicht gültig. Pro Bogen seien nur Unterschriften aus der gleichen Samtgemeinde gültig.
Wo kann ich unterschreiben?
Neben der Geschäftsstelle der Grünen in Gifhorn (Steinweg 60, von 10 bis 12 Uhr) und dem NABU- Artenschutzzentrum in Leiferde (Hauptstr. 20 von 9 bis 18 Uhr), gebe es viele weitere Läden in denen Mittlerweile die Unterschriftenlisten ausliegen. Infos dazu und zu Ansprechpartnern der örtlichen Aktionsgruppen in den Samtgemeinden des Landkreises gebe es auf der Homepage des Volksbegehrens https://www.artenvielfalt-niedersachsen.jetzt/ . Die Unterschriftenbögen könnten auch beim Volksbegehren direkt bestellt werden. Dann würden sie kostenlos zugeschickt werden. Einfach eine Mail schreiben an material@artenvielfalt-niedersachsen.jetzt oder telefonisch unter 0511-91105-25
Wo gebe ich die ausgefüllten Bögen wieder ab?
Die ausgefüllten Unterschriftenbögen könnten bei der jeweils zuständigen Hauptwohnsitzgemeinde der Unterzeichnenden eingereicht werden. Deshalb sei unbedingt darauf zu achten, dass nur Menschen aus der gleichen Samtgemeinde/dem gleichen Ort auf einem Bogen unterschreiben. Alternativ könnten die Unterschriftenbögen auch an das Volksbegehren Artenvielfalt Niedersachsen, Alleestraße 36, 30167 Hannover geschickt werden.
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