Wegen Anfeindungen: Sarah Hiltner (Grüne) legt Mandat nieder

Der Kreisverband Gifhorn und der Ortsvorstand Isenhagener Land von Bündnis 90/Die Grünen reagieren mit einem offenen Brief, der sich an die Öffentlichkeit richtet.

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Sarah Hiltner hat ihr Mandat niedergelegt und Steinhorst verlassen.
Sarah Hiltner hat ihr Mandat niedergelegt und Steinhorst verlassen. | Foto: Grüne; regionalHeute.de

Steinhorst. Sarah Hiltner, Ratsfrau der Gemeinde Steinhorst und Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen, hat ihr politisches Mandat niedergelegt und die Gemeinde verlassen. Der Grund seien anhaltende Anfeindungen, denen sie in ihrem Amt ausgesetzt war. Der Kreisverband Gifhorn und der Ortsvorstand Isenhagener Land der Grünen haben daraufhin einen offenen Brief veröffentlicht, der nicht nur an die Ratsmitglieder und Vereinsvorstände in Steinhorst gerichtet ist, sondern auch an die Öffentlichkeit.



Im Brief wird die Bestürzung über die Vorfälle deutlich. „Sarah Hiltner hat sich mit großem Engagement für ihre Gemeinde eingesetzt“, heißt es. Sie habe sich stets bemüht, gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen und eine sachliche Diskussion zu fördern. Doch ihre Arbeit blieb nicht unbehelligt: Persönliche Angriffe, Schmierereien und Pöbeleien machten ihr das politische Engagement zunehmend unmöglich.

Die Grünen betonen, dass unterschiedliche Meinungen in der politischen Auseinandersetzung normal seien. „Das ist im politischen Miteinander selbstverständlich“, so der Brief. Doch persönliche Angriffe seien eine inakzeptable Grenze, die hier überschritten wurde.

Alarmierendes Zeichen


Der Rücktritt von Sarah Hiltner ist nach Ansicht der Grünen ein alarmierendes Zeichen für die politische Kultur vor Ort. „Unsere ehrenamtlichen Mandatsträger*innen in unseren Gemeinden sind zunehmend Anfeindungen ausgesetzt. Diese Entwicklung ist besorgniserregend und bedarf der Aufmerksamkeit und des aktiven Einsatzes aller“, heißt es weiter.

In ihrem offene Brief richten sich die Grünen mit einem eindringlichen Appell an die Bürger: Alle seien gefordert, für die Demokratie einzustehen und sich gegen Hass und Hetze zu positionieren – sei es beim Schützenfest, am Stammtisch oder auf dem Fußballplatz. Es sei wichtig, mit Zivilcourage und Solidarität eine Atmosphäre der Bedrohung zu verhindern, damit engagierte Menschen sich nicht aus Angst zurückziehen. „Unsere mühsam errungenen demokratischen Werte dürfen nicht wieder zur Disposition gestellt werden.“


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