Gifhorn. Am 19. Juni kamen über 40 Interessierte aus Politik, Kommunen, Verbänden und Institutionen zur Auftaktveranstaltung des FORUM WASSER im Schloss Gifhorn zusammen. Kernthema des Austauschs ist auszumachen, wo die Nutzung der kostbaren Ressource Wasser optimiert und wie die Neubildung von Grundwasser gefördert werden kann. Dies teilte der Landkreis Gifhorn mit.
Nach der Begrüßung durch Landrat Tobias Heilmann und einer Einführung in das Thema durch den Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt, Bau, Energie und Regionalplanung, Herrn Friedrich Lührs, beleuchtete Herr Christian Körtje vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Braunschweig (NLWKN) die aktuelle Entwicklung der Grundwasserstände im Landkreis Gifhorn. Er zeigte ein deutliches Defizit von weit mehr als einer Jahresregenmenge in den letzten fünf Jahren auf. Zum langjährigen Mittel von 657 Millimeter Niederschlag fehlen kumuliert insgesamt fast 820 Millimeter. Dieses Defizit findet sich deutlich in den durch das NLWKN gemessenen Grundwasserständen wieder.
Wassernutzung hinterfragen
Aus diesen Ergebnissen folgt die Notwendigkeit, die Verwendung von Wasser kritisch zu hinterfragen und die Neubildung von Grundwasser zu fördern. Mit konkreten Themen beschäftigen sich vier Arbeitsgruppen, die während der Veranstaltung gebildet wurden.
Hier sollen schwerpunktmäßig die Fragen beraten werden:
- Wie Wasser in der Landschaft gemanagt werden kann, um Niederschlagswasser zurückzuhalten, die Grundwasserneubildung zu stärken, aber auch Wasser bei Hochwasserereignissen schadlos abzuleiten.
- Wie eine weitere Zweitnutzung von gereinigtem Abwasser möglich ist.
- Welchen Beitrag eine angepasste Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen leisten kann.
- Wie eine angepasste Bewirtschaftung des Niederschlagswassers in Siedlungsflächen aussehen kann.
Fachlicher Austausch dauert an
"Die sinkenden Grundwasserstände und Trockenheit der vergangenen Sommer zeigen uns, dass wir nicht mehr gedankenlos mit unserem Lebenselixier Wasser umgehen dürfen, sondern uns ernsthafte Gedanken machen müssen, wie wir diese Ressource auch für nachfolgende Generationen in ausreichender Menge bereithalten können. Daher begrüße ich diesen fachlichen Austausch sehr und freue mich auf die Arbeitsergebnisse", sagt Landrat Tobias Heilmann.
Die Arbeitsgruppen gehen nun in ihre Beratungen. Daneben wird es weitere Treffen des FORUM WASSER geben, um die Arbeit in den Gruppen zu begleiten, Informationen bereitzustellen und die Ergebnisse zu sammeln. Aktuell geht die Kreisverwaltung davon aus, dass die Arbeitsphase sicher bis in 2024 hinein oder für Einzelpunkte auch darüber hinaus andauern wird.
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