Weniger Windpocken Landkreis: Fälle um 70 Prozent gesunken

Bundesweit sind die Fälle um die Hälfte zurückgegangen.

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Symbolbild. | Foto: pixabay

Gifhorn. Geschlossene Kitas, Homeschooling und AHA-Regeln: schlechte Zeiten für Viruserkrankungen, die hauptsächlich Kinder betreffen. Das zeigt sich auch bei Windpocken. Ihre Anzahl hat sich in Niedersachsen im vergangenen Jahr halbiert. 2020 wurden in Niedersachsen 741 Fälle von der meldepflichtigen Krankheit gezählt, 2019 waren es insgesamt 1.476. Auch bundesweit ist die Zahl um 50 Prozent gesunken, von 22.681 Meldungen im Jahr 2019 auf 11.330 im Jahr 2020. Das geht aus einer Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Die IKK classic hat das Infektionsgeschehen in Niedersachsen analysiert. Der Rückgang im Landkreis Gifhorn lag im vergangenen Jahr demnach sogar bei über 70 Prozent. Dies teilt die IKK classic in einer Pressemitteilung mit.


„Von Januar bis Dezember 2020 wurden aus dem Landkreis fünf Erkrankungen mit Windpocken an das RKI gemeldet“, berichtet Markus Schrader, Regionalgeschäftsführer der IKK classic, mit Blick auf die Zahlen. „Im Jahr zuvor waren es zwölf Meldungen mehr – insgesamt 17 Infektionen.“ Ob sich der Trend auch im Jahr 2021 fortsetzt, bleibe abzuwarten: Bis Ende Mai meldete der Landkreis Gifhorn neun Fälle mit diagnostizierten Windpocken. Als Ursache für den starken Rückgang vermutet die IKK classic die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

Impfung bietet Schutz


Windpocken seien eine hoch ansteckende Infektion mit Varizella-Zoster-Viren, die einen juckenden Hautausschlag mit Bläschen hervorruft. Sie zählt zu den Kinderkrankheiten, könne aber in jedem Alter auftreten. Meistens heile die Erkrankung problemlos aus und danach sei man lebenslang immun gegen den Erreger. Dieser bleibe aber im Körper und könne später wieder aktiv werden – der Betroffene erkranke dann an Gürtelrose. Übertragen werde das Virus durch Tröpfcheninfektionen, beispielsweise beim Niesen oder Husten. Krankheitserreger könnten aber auch über eine Schmierinfektion verbreitet werden, da beim Platzen der Bläschen eine virale Flüssigkeit austrete, die besonders ansteckend sei.

„Seit dem Jahr 2004 wird von der ständigen Impfkommission des RKI eine Impfung gegen Windpocken empfohlen“, berichtet Markus Schrader. „Die IKK classic rät allen Eltern, sich beim Kinderarzt über den wichtigen Schutz für ihre Kinder zu informieren.“ Für einen wirksamen Schutz seien zwei Impfungen notwendig. Die erste Impfung sollte im Alter von elf bis 14 Monaten, zum Beispiel im Zuge der Früherkennungsuntersuchung U6 erfolgen, die zweite dann mit 15 bis 23 Monaten. Die Impfungen könnten aber auch nachgeholt werden, wenn sie nicht im empfohlenen Alter durchgeführt wurden. Weitere Informationen zu Windpocken bietet die IKK classic online unter https://www.ikk-classic.de/gesund-machen/familie/windpocken.


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