Giftige Grüße: Harzer Flusswasser schwemmt Schwermetalle ins Land

Blei, Cadmium, Kupfer und Zink - Relikte aus alten Harzer Hütten-Tagen. Durch das Hochwasser werden die Stoffe bis an die Nordsee gespült.

Die Oker entspringt dem Harz und läuft dann quer durchs Harzer Vorland. Bei Müden mündet sie in der Aller.
Die Oker entspringt dem Harz und läuft dann quer durchs Harzer Vorland. Bei Müden mündet sie in der Aller. | Foto: Pixabay

Region. Die Aller hat sich fast schon wieder in ihr Flussbett zurückgezogen und in Kürze könnte das Weihnachtshochwasser 2023 wieder in Vergessenheit geraten sein. Doch die periodischen Überschwemmungen sorgen mit ihrem Sediment nicht nur für fruchtbare Böden entlang der Flussläufe. Sie transportieren eine unsichtbare Last aus längst vergangenen Tagen. Davor warnt nun auch der Harzer Geologe Dr. Friedhart Knolle.



Bei der Gewinnung und Verarbeitung von Metallen im Harz wurden die Böden über Jahrhunderte mit Arsen und Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Kupfer und Zink angereichert. Das Niederschlagswasser, das durch die Halden strömt, in denen die Abfallprodukte der Hütten lagern, nimmt die Metalle auf und transportiert sie bis heute über Innerste und Oker ab. Die Flusslandschaften seien deswegen vom Harzvorland bis in die Nordsee mit Schwermetallen belastet.

Dem Gift auf der Spur


Der Harzer Geologe informiert demnächst bei einem Vortrag über das Thema. Er geht auf Einladung der BUND-Kreisgruppe Celle in seinem Vortrag detailliert auf Fragen ein, die sich aus der historischen Situation ergeben. Wie hat sich die Belastung über Jahrhunderte hinweg entwickelt? Wo genau findet sie sich? Wer ist betroffen und was wird dagegen unternommen? Wie hat sich das letzte Hochwasser ausgewirkt? Was kann man zu möglichen Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung sagen?

Der Vortrag von Dr. Knolle findet am Freitag, dem 16. Februar 2024 ab 19 Uhr im Haus der Vereine, Hafenstraße 21 in Celle statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. Um formlose Anmeldung unter mitglieder@bund-kreis-celle.de wird gebeten.


mehr News aus der Region