Bonn. Die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat vor weiteren Kürzungen bei der Entwicklungshilfe gewarnt. "Entwicklungszusammenarbeit ist im Interesse Deutschlands", sagte Vorstandssprecher Thorsten Schäfer-Gümbel dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). "Sie bekämpft Fluchtursachen, fördert Sicherheit und Stabilität, öffnet der deutschen Wirtschaft Möglichkeiten in neuen Märkten", erklärte er.
"Das, was da draußen passiert, hat etwas mit uns zu tun. Wir haben maximales Interesse daran, dass internationale Beziehungen funktionieren. Das gilt doppelt für ein Land, in dem jeder zweite Euro am Export hängt." Zudem habe die Weltbank kürzlich errechnet, dass jeder Euro, der für nachhaltige Entwicklung in Partnerländern investiert werde, den Steuerzahlern später vier Euro für humanitäre Nothilfe spare, so Schäfer-Gümbel.
Anlässlich der Kürzungen für das laufende Jahr stellt sich die GIZ darauf ein, dass die derzeitige Personalstärke von weltweit mehr als 25.000 Mitarbeitern nicht gehalten werden kann. "Wir als Bundesunternehmen sind maßgeblich von den Aufträgen der Bundesregierung und unseres Hauptauftraggebers BMZ abhängig", sagte der ehemalige kommissarische SPD-Vorsitzende. "Kürzungen führen zu geringeren Aufträgen. Darauf stellen wir uns im Management ein."
Die GIZ, die im Jahr 2022 ein Geschäftsvolumen von vier Milliarden Euro hatte, hat nach Ansicht ihres Vorstandsprechers zudem in den vergangenen Jahren für einen effizienten Einsatz des Geldes gesorgt. "Wir haben das Kontrollsystem massiv weiterentwickelt", so Schäfer-Gümbel. "Wir setzen rund 1.600 Vorhaben um. Im vergangenen Jahr hatten wir sage und schreibe mehr als 1.800 extern beauftragte Prüfungen im Haus. Diese Zahl hat sich fast verdoppelt in den vergangenen vier Jahren."
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