Berlin. Die aus Thüringen stammende Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) hat die Grünen nach den herben Niederlagen bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen aufgefordert, Ostdeutschland nicht abzuschreiben. "Wir sollten trotz der jüngsten ostdeutschen Landtagswahlen nicht auf den Gedanken kommen, den Bundestagswahlkampf nur in Westdeutschland zu führen", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgabe).
"Wir sind eine gesamtdeutsche Partei - zum Glück. Deshalb bleibt das eine gesamtdeutsche Aufgabe", sagte die ehemalige Spitzenkandidatin der Grünen. "Dabei sollten wir vor allem darüber sprechen, was wir für ein Land sein wollen. Die meisten Leute in diesem Land wollen ihren Nachbarn helfen und zusammenhalten. Das zu verdeutlichen, ist die Aufgabe, vor der wir stehen."
Im Wahlkampf sei oft ein Bild der Grünen gemalt worden, "das mit der Realität nichts zu tun hat", fügte Göring-Eckardt mit Blick auf Thüringen hinzu, wo die Grünen nicht mehr in den Landtag einzogen. "Da hatte man oft das Gefühl, nicht dagegen anzukommen. Wir waren viermal im Landtag und sind jetzt zum vierten Mal draußen", sagte die Grünen-Politikerin. "Thüringen ist also schon per se ein schwieriges Pflaster."
Die Konsequenz müsse sein, bei der Sache zu bleiben und sich nichts vorzumachen, was die Populisten angehe - "weder die Populisten à la Sahra Wagenknecht noch die rechtsradikalen Populisten der AfD. Wir dürfen auch nicht unterschätzen, was an falschen Fakten über die Grünen im Umlauf ist", sagte Göring-Eckardt. "Deshalb wird das ein harter Wiederaufbau."
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