Braunschweig. Zum Abschied gab es noch eine Überraschung: Das Kronenkreuz in Gold erhielt am Sonntag der Vorstandsvorsitzende des Braunschweiger Marienstiftes, Dr. Burkhard Budde, der im Rahmen des 144. Jahresfestes der kirchlichen Stiftung offiziell in den Vorruhestand verabschiedet wurde.
Oberlandeskirchrat Thomas Hofer (Wolfenbüttel) und Vorstand des Diakonischen Werkes in Niedersachsen Cornelius Hahn (Hannover) dankten Burkhard Budde, der 20 Jahre lang Vorstandsvorsitzender war, auch für seinen diakoniepolitischen sowie fachlich qualifizierten Einsatz im Bereich des Diakonischen Werkes auf Niedersachsenebene, insbesondere für seine langjährige Mitgliedschaft im Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes und seine Vorstandsvorsitzendenarbeit im Niedersächsischen Altenhilfeverband (NEVAP), der 166 Träger mit 270 ambulanten und stationären Einrichtungen der Altenhilfe in Niedersachsen vertritt.
Der Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages Klaus-Peter Bachmann (MdL) lobte die menschlichen Qualitäten Burkhard Buddes („die Chemie hat immer gestimmt“), aber auch die fachliche Kompetenz sowie die gute Zusammenarbeit („vor allem bei der Frage der Trägervielfalt haben wir an einem Strang gezogen“). In Braunschweig, so der Landespolitiker, müsse nicht nur das Städtische Klinikum gefördert werden, sondern auch die kleineren Einrichtungen wie das Marienstift, damit der Bürger eine Wunsch- und Wahlfreiheit habe.
Dr. Christiane Müller aus Berlin, Geschäftsführerin des Kaiserswerther Verbandes, dankte Burkhard Budde für seine bundesweiten Beratungs- und Vortragstätigkeiten im Blick auf das „christliche Management“ und „diakonische Profil.“
Der Vorsitzende des Stiftungsrates des Marienstiftes Dr. Peter Bosse betonte Burkhard Buddes Netzwerkarbeit und seinen Einsatz im und für das Marienstift: „Unter seiner Leitung hat sich das Marienstift kontinuierlich positiv weiterentwickelt und ist heute mit seinen Einrichtungen eine wichtige und anerkannte Institution, die von der Bevölkerung Braunschweigs und des Umlandes gern in Anspruch genommen wird.“
Sein Vorstandskollege Ralf Benninghoff schilderte die gemeinsame Vorstandsarbeit: „Burkhard Budde hat stets das diakonische Profil mit im Blick gehabt.“ Besonders anzuerkennen sei seine journalistische und publizistische Tätigkeit, zum Beispiel die 80 Magazine „doppelpunkte“, aber auch seine Bücher über Geschichte, Tradition, Kultur, Kunst und Werte des Marienstiftes.
Ursula Stadler von der Diakonischen Gemeinschaft dankte für seine „loyale“ Unterstützung der Gemeinschaft; Erika Ulrich, ehemalige Leiterin der Personalabteilung, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ulrich Furth, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, sagte: „In Zukunft brauchen sie sich nicht den Kopf über die schlechten Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen zu zerbrechen.“
In seiner Festansprache in der Fliedner-Kirche hatte Burkhard Budde zuvor über die Zukunftsfähigkeit des Marienstiftes bzw. der Kirche und der Diakonie gesprochen: „Zukunft gibt es nicht als streunender Hund ohne Bindung an ein geistig-geistliche Zuhause mit Geschichte, Werten und Normen. Auch nicht als ängstlicher Hund im goldenen Zwinger der Bürokratie und der Hierarchien ohne Offenheit für neue Wege. Aber auch nicht als bellender Hund auf dem Marktplatz der Angebote, laut Liebe vortäuschend, aber im Grunde nur an den eigenen Nutzen oder an die eigenen Vorteile denkend.“
Ein offenes und einladendes Haus, das Tradition mit Innovation verbinde, wirtschaftlich geführt werde und fachlich kompetent sei, habe als kirchliches Haus eine Zukunft, wenn der Geist der Liebe erfahrbar sei, nicht Hass und Selbstgerechtigkeit, sondern Liebe und Barmherzigkeit gesät werde – „weil Gott selbst der Sämann ist, der Neuanfänge und Versöhnung schenkt.“
Dies sei kein „alter Zopf“ oder ein „moderner Haarschnitt“, sondern eine schöpferische Lebenskraft, die Kopf, Herz und Hände bewege.
Viele dankten Burkhard Budde für seine vielfältigen Aktivitäten, u.a. die Braunschweiger Bürgermeisterin Friederike Harlfinger, die Ratsmitglieder Kate Grigat und Holger Herlitschke, die Pröpstin Uta Hirschler, Propst i.R. Armin Kraft, Gemeindepfarrer Christian Teichmann, Pfarrer Thomas Exner von der Gehörlosengemeinde, die Vorstände der Diakonie im Braunschweiger Land Anke Grewe und Norbert Velten, NEVAP-Geschäftsführer Frank Pipenbrink (Hannover), der Präsident des Christlichen Jugenddorfes Deutschland Michael Georg Primus (Goslar), CJD-Schulleiter Matthias Kleiner, Geschäftsführer Helmut Schüttig (Klinikum Braunschweig), Vorstandsvorsitzender Dietrich Fürst (HEH), Chefarzt Dr. Hubert Langhorst (St.Vincenz).
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