Hannover/Goslar. Nach monatelangen Ermittlungen konnten Fahnder der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des LKA Niedersachsen und des Zollfahndungsamtes Hannover in einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Hannover, gestern in einer groß angelegten Razzia in Goslar einen empfindlichen Schlag gegen Drogenhändler landen.
Die Köpfe bildeten dabei ein Brüder-Paar albanischer Herkunft aus dem Harz, die den Handel mit großen Mengen Kokain und Marihuana organisierten. Mit Spezialeinheiten und großer Unterstützung der örtlichen Polizeistellen und Ermittlern aus Sachsen-Anhalt, sowie der Polizeidirektionen in Hannover und Braunschweig und mehreren Rauschgiftspürhunden wurden unter anderem 17 Wohn- und Geschäftsräume, in Hannover, Goslar, Osterode, Clausthal-Zellerfeld und Wernigerode mit nahezu 100 Beamten durchsucht. Darunter auch ein Restaurant in Goslar. Zeitgleich nahmen italienische Behörden auf Ersuchen der Fahnder einen der Brüder aus Goslar, 39 Jahre alt, im Bereich Rimini fest, der zeitnah nach Deutschland ausgeliefert werden soll.
Gleichfalls festgenommen wurden der zwei Jahre ältere Bruder in Goslar und ein 63-jähriger italienischer Staatsangehöriger aus Osterode. Ein 47-jähriger albanischer Staatsangehöriger aus Hannover ist noch flüchtig.
Die Ermittler fanden fast 30 Kilo Kokain
Bereits im April 2017 konnten die Beamten der GER in enger Zusammenarbeit mit der Politie Amsterdam nach längerer Observation in Amsterdam einen Kurier der Gruppierung mit 2 Kilo Kokain auf dem Weg nach Deutschland festnehmen. Die Drogen hatten die Täter zuvor in einem Fahrzeug aus dem Harz versteckt eingebaut. Die Lieferanten des Kokains, gleichfalls albanische Staatsangehörige, konnten ebenfalls zum damaligen Zeitpunkt in den Niederlanden festgenommen werden. Die Beamten entdeckten bei anschließenden, intensiven Durchsuchungen ein Auto mit deutscher Zulassung, in dem weitere 27 Kilo Kokain versteckt eingebaut waren. Weiterhin konnten bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung auch hohe Bargeldbeträge sichergestellt werden.
Der aus Goslar und Hannover agierenden Gruppierung wird die Einfuhr und das Handeln mit mehreren Kilogramm Kokain und Marihuana vorgeworfen. Die Tatvorwürfe sind Gegenstand der jetzt vollstreckten Haftbefehle.
Eine festgenommene Kurieringab den sachdienlichen Hinweis
Den Hinweis auf die dealenden Brüder im Harz erhielten die Fahnder nach der Festnahme einer deutschen Kurierin aus dem Raum Hannover, die Weihnachten 2016 mit zirka zwei Kilo Kokain im deutsch-niederländischen Grenzgebiet festgenommen werden konnte.
Die gestern vorgenommenen Durchsuchungen führten zum Auffinden von nahezu drei Kilo Marihuana, zirka 500 Gramm Kokain, zirka 4000 Euro Bargeld, diversen Feinwaagen zum Portionieren und Vakuumier-Maschinen zum Verpacken der Betäubungsmittel.
Der Marktwert der im Verfahren insgesamt beschlagnahmten Drogen beläuft sich auf über 1 Million Euro.
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