A36 Goslar: Neue Heimat für Mauersegler vor Brückenbau

Unter der Brücke befinden sich Nistkästen, hierfür gibt es nun eine Alternative. Die Tiere haben zwei Jahre Zeit dann soll gebaut werden.

In den neuen Nisttürmen sollen die Mauersegler vor dem Brückenbau unterkommen.
In den neuen Nisttürmen sollen die Mauersegler vor dem Brückenbau unterkommen. | Foto: Autobahn GmbH

Goslar. Die Autobahn GmbH des Bundes plant, den Ersatzneubau der Brücken „Vi1“, „Vi2“ und „Vi3“ sowie den damit notwendigerweise verbundenen Ausbau der A36 zwischen den Anschlussstellen Vienenburg und Osterwieck Vienenburg-Ost ab dem Jahr 2026 durchzuführen. Unter dem Bauwerk „Vi3“, die Brücke im Zuge der A36 über die L510 und die Bahn-Strecken 1901 und 6393, befinden sich zwölf Mauerseglerkästen. Für die geschützten Tiere wurde jetzt eine Alternative geschaffen. Dies teilt die Autobahn GmbH mit.



Voraussichtlich ab 2026 wird das Bauwerk „Vi3“, die Brücke, die über die Osterwiecker Straße führt, abgerissen und neu gebaut. Unter der Brücke befinden sich derzeit zwölf Nistkästen. Im Rahmen von faunistischen Untersuchungen wurde dort der Besatz einer Mauerseglerkolonie nachgewiesen. Die Autobahn GmbH des Bundes hat in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und einem Umweltplanungsbüro ein Konzept entwickelt, um für diese Tiere einen vorgezogenen Ersatz zu schaffen, bevor die Bauarbeiten starten. Dazu sind nun in unmittelbarer Nähe zwei Mauerseglertürme mit je 18 Nistplätzen errichtet worden. Die zwölf Kästen werden also im Verhältnis 1:3 durch 36 neue Nistplätze ersetzt.

Die Tiere haben nun zwei Jahre Zeit, ihre neue Heimat anzunehmen. Der Clou: In den Mauerseglertürmen befinden sich solarbetriebene MP3-Player und Lautsprecher, die zeitweise die Zwitschertöne der Mauersegler abspielen und die Vögel so anlocken sollen.

Zum Mauersegler


Mauersegler sind ursprünglich Bewohner von lichten, höhlenreichen Altholzbeständen und Felslandschaften, die den Menschen in die Dörfer und Städte gefolgt sind. Heute brütet die Art vorzugsweise an hohen Steinbauten in Innenstädten, Dörfern oder Industrie- und Hafenarealen, wobei sie auf horizontale Spalten und Hohlräume mit direktem Anflug angewiesen ist. Diese finden die Vögel unter anderem an Dachziegeln, Regenrinnen und Mauerlöchern, aber auch in Form vorgefertigter Mauerseglerkästen. Der Nestbau sowie die Brut und Aufzucht der Jungen erfolgt durch beide Elternteile. Mauersegler brüten häufig in Kolonien und sind ausgesprochen ortstreu. Gegen Ende April bis Mitte Mai kehren sie zu ihren Vorjahresnestern zurück und besetzten diese erneut. Erstbrüter besetzten im Vorjahr ausgesuchte Nistplätze. Direkt nach dem Ausflug der Jungen, ab Mitte Juli bis Anfang August, erfolgt der Abzug vom Brutplatz.


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