A7: Wilde Verfolgungsjagd auch durch den Goslarer Landkreis


Symbolfoto: Alexander Panknin
Symbolfoto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Am gestrigen Sonntag lieferte sich ein 51-jähriger Mann aus Schwalmtal in Hessen nach einer Gefährdung eines anderen Verkehrsteilnehmers auf der A 7 eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei von Hannover bis Göttingen, wo der Mann letztendlich auf einer Autobahn-Raststätte festgenommen werden konnte. Das teilt die Polizeiinspektion Hildesheim mit.


Um 11.07 Uhr versuchte der 51-jährige auf der A7, Fahrtrichtung Kassel, in Höhe Mellendorf mit seinem Kleintransporter einen anderen Fahrzeugführer abzudrängen. Als der Verursacher kurze Zeit später deswegen durch einen Streifenwagen der Polizeidirektion Hannover angehalten und kontrolliert werden sollte, entzog er sich der Kontrolle durch Flucht. Er setzte seine Fahrt mit hoher Geschwindigkeit in Fahrtrichtung Süden fort.

Der Streifenwagen der Autobahnpolizei Hannover folgte dem Fahrzeug. In Höhe der Anschlussstelle Hildesheim setzte sich ein Streifenwagen der Autobahnpolizei Hildesheim vor das Fahrzeug des 51-jährigen. Das Fahrzeug der Autobahnpolizei Hannover blieb weiter hinter dem Transporter. Dieser setzte seine Fahrt jedoch unbeirrt, unter weiterer Missachtung von Haltesignalen in Richtung Süden fort. Während der Fahrt rammte der Mann den vor ihm fahrenden Streifenwagen zehn bis fünfzehn mal bei Geschwindigkeiten bis zu 180 km/h.

Hubschrauber und Stopstick im Einsatz


Die Fahrt verlagerte sich weiter in südliche Richtung, wobei der flüchtige Fahrer auch durch den Landkreis Goslar raste. Den Beamten vor dem Transporter war es nicht möglich, diesem auszuweichen beziehungsweise diesen vorbeifahren zu lassen, da sich die Fahrt mittlerweile innerhalb eines Baustellenbereiches mit zwei Fahrstreifen fortsetzte. Zwischenzeitlich kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz, der das Geschehen per Video aufnahm.

An der Anschlussstelle Göttingen Nord wurde durch die Polizei mittlerweile der Einsatz eines sogenannten "Stopstick" vorbereitet, um die Weiterfahrt des Transporters zu unterbinden. Erst kurz hinter Nörten-Hardenberg konnte der Hildesheimer Streifenwagen nach rechts ausweichen und den Transporter vorbeiziehen lassen. Kurz darauf, nachdem die Gefährdung Unbeteiligter ausgeschlossen war, wurde der Stopstick eingesetzt. Der Flüchtige wich diesem jedoch aus und fuhr anschließend zielgerichtet auf zwei Beamte der Polizei Göttingen zu. Einer der Beamten konnte sich dabei nur durch einen Sprung über die Schutzplanke retten. Der Transporter setzte seine Fahrt bis zur Raststätte Göttingen Ost fort. Dort fuhr er auf die Raststätte auf, wobei er sich an einem Streifenwagen vorbeidrängte, der die Raststätte sperrte. Auf dem Raststättengelände gelang es den Polizeikräften den Transporter zu blockieren und den Mann festzunehmen. Da sich der Mann weigerte auszusteigen, musste er mit Zwang aus seinem Transporter geholt und mit Handschellen fixiert werden.

Niemand wurde verletzt


Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde bei dem Einsatz niemand verletzt. Am Täterfahrzeug und am Streifenwagen der Polizei Hildesheim entstand ein Sachschaden von je zirka 2000 Euro. Als Grund für sein Verhalten gab der Mann an, Wut auf die Polizei gehabt zu haben. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Hildesheim, die auch die vorläufige Festnahme des Mannes bestätigte, werden die weiteren Ermittlungen durch die Polizei Hildesheim geführt. Bei dem Mann konnte keine Beeinflussung durch Alkohol oder Drogen festgestellt werden. Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren wegen eines versuchten Tötungsdeliktes, Nötigung und Gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr sowie wegen tätlichem Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Er wurde zur Polizeidienststelle nach Hildesheim verbracht.


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