Achtung: Polizei Goslar warnt vor "WhatsApp-Betrugsmasche"

Nicht nur Senioren sind von dieser Masche betroffen.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Anke Donner

Goslar. Seit März verzeichnet die Polizeiinspektion Goslar bereits rund 30 Fälle einer relativ neuen Betrugsmasche, die teilweise zu erheblichen finanziellen Schäden bei den Opfern führten. Und es sind keinesfalls nur Senioren, die durch die perfiden Tricks der bandenmäßig organisierten Täter geschädigt werden, berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung.



Im Gegensatz zu anderen Betrugsformen, in denen meist fünfstellige Kautionen oder ähnliches gefordert werden, zielen die Betrüger beim WhatsApp-Betrug auf die Rechnungsbegleichung von vierstelligen Beträgen ab. Im Bereich der Polizeiinspektion Goslar bewegen sich die Schadensummen derzeit vornehmlich zwischen 1.000 und 5.000 Euro. Diese Variante zielt ebenso wie viele andere darauf ab, die Hilfsbereitschaft der Menschen, in Not geratene engste Angehörige sofort zu unterstützen, auszunutzen. Hierbei wird von den Tätern nicht die verbale, sondern die schriftliche Kommunikationsform über den beliebten Nachrichtendienst "WhatsApp" bevorzugt.

WhatsApp nicht zwangsläufig geschützt


Dieser Messenger wirbt seit längerem mit einer "Ende-zu-Ende-Verschlüsselung". Viele der Anwender sind daher der irrigen Annahme, dass bei einer sicheren verschlüsselten Verbindung nichts schieflaufen kann. Eine "sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung" schützt nicht vor dreisten Lügengeschichten. An folgendem Beispiel, das die Polizei nennt, soll das Vorgehen der Täter dargestellt werden:

"Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Nummer."

- Täter



So oder so ähnlich beginnen die WhatsApp-Nachrichten, versandt von einer unbekannten Nummer. Der Gedanke an die eigene Tochter oder den Sohn lässt viele der Empfänger auf die unbekannte Nummer antworten. Folgender weiterer Ablauf hat bereits diverse Male zum Erfolg geführt: Opfer: Hallo Kind, welches von euch bist du denn? Täter: 3 x raten, wer sein Telefon in der Waschmaschine vergessen hat. Opfer: Sebastian? Täter: Ja, wie geht es Dir? Opfer: Wie gut ich meine Kinder doch kenne, wäre schön, wenn wir uns mal wieder treffen... Liebe Grüße auch an Lisa. Täter: Mach ich.


Täter: Mama Kannst du diese Rechnung von XXXX heute für mich vorstrecken? Ich komme wegen meiner neuen Nummer nicht mehr in meine Banking-App. (Im Anhang ist eine Datei mit einer Rechnung von beispielsweise einem Versandhändler mit einem vierstelligen Rechnungsbetrag angehängt.) Opfer: Was ist das? Wer ist denn der Empfänger XXXXX. Täter: Das ist der Zahlungsverwalter, ich kann Dir das Geld am Wochenende zurückgeben. Geht das?

Das ist zu beachten


Symbolbild.
Symbolbild. Foto: pixabay


Der Chatverlauf setzt sich in dieser Art oder in ähnlicher Weise fort, bis der Betrug erkannt wird oder der Erfolg eintritt. Auch andere Formen der Kontaktaufnahme sind bereits vorgekommen oder denkbar. Der Erfindungsreichtum der Täter kenne scheinbar keine Grenzen, um beim Opfer die Gefühlsebene zu erreichen und Hilfsbereitschaft zu erzeugen. Versuche der Opfer, einen telefonischen Kontakt herzustellen, um die Angaben zu überprüfen, scheitern meist an vorgetäuschten Problemen mit dem Mikrofon am Handy des "Sohnes" bzw. der "Tochter".

Beachten Sie daher folgendes: Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab. Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach. Geldüberweisungen über WhatsApp und andere Messenger sollten immer misstrauisch machen und überprüft werden.


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