Goslar-Weddingen. Das Ackerwildkraut, der Feld- oder auch Ackerrittersporn, ist im Landkreis Goslar sehr selten geworden. Als umso erfreulicher werten BUND, NABU und Natur- und Umwelthilfe Goslar nun die Tatsache, dass die kräftig dunkelblau blühende Wildblume auf Weddinger Äckern wieder zu finden ist. Dies teilen die drei Umweltorganisationen mit.
Der Ackerrittersporn ist durch die Unkrautbekämpfung mit Herbiziden, eine effektive Saatgutreinigung und den Verlust von Ackerrändern durch immer größere Ackerschläge sehr selten geworden. Er gehört in die heute vom Aussterben bedrohten Ackerwildkrautgesellschaften.
So kam es zu dem Fund
Wie kam es zu dem Fund? Weddingens Biobauer Detlef Vollheyde hat beim Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) eine Naturschutzbegutachtung seines Betriebes beauftragt. Beim sog. Blütencheck wurden die Fachberater auf zwei Flächen fündig. Vollheyde hat vor 30 Jahren seinen Betrieb umgestellt und freut sich nun über die Ergebnisse seiner umweltschonenden Wirtschaftsweise. Durch den Einsatz des Hackstriegels fördert er die Ackerbegleitflora. So haben bei ihm die verschiedenen Kräuter noch Überlebenschancen, weil sie nicht alle vernichtet werden. Beim Einsatz des chemischen Pflanzenschutzes mit seiner oft hundertprozentigen Wirkung bleiben zumeist nur die Kulturpflanzen übrig.
Warum werden Feldränder geschreddert?
Wolfgang Moldehn vom NABU, Rainer Schlicht von der Natur- und Umwelthilfe Goslar und Dr. Friedhart Knolle vom BUND beobachten noch eine weitere Problematik in der Kulturlandschaft – das kaum nötige Schreddern der Feldränder. Die Ackerränder, so führen sie aus, sind so genannte Saumbiotope. Mit der Erhaltung und Pflege von bunten Wegrändern, Uferstreifen, Hecken und auch Feldrainen wird ein wesentlicher Beitrag für das Landschaftsbild und zum Erhalt der Biodiversität geleistet. In diesen Saumbiotopen wimmelt und brummt es förmlich von Insekten. Sie sind oft letzte Lebensräume für eine große Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten und haben daher einen besonderen Wert für die Natur. In Weddingen lässt Biobauer Vollheyde diese Feldrandstreifen weitestgehend stehen – hier behalten sie ihre ökologische Funktion. Das ist ein wichtiger Beitrag zur gesetzlich vorgeschriebenen Biotopvernetzung im Harzvorland, an dem gerade gearbeitet wird.
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