Altstadt: Zwei Brände in kurzer Zeit - War es ein Feuerteufel?

In der Altstadt musste die Feuerwehr gleich zwei Brände löschen. Es könnte sich dabei um Brandstiftung handeln, auch ein Tatzusammenhang kann laut Polizei nicht ausgeschlossen werden.

Feuer in der Kötherstraße.
Feuer in der Kötherstraße. | Foto: Feuerwehr Goslar

Goslar. Aus bislang noch nicht abschließend geklärter Ursache geriet am späten Donnerstagabend ein in der Abzuchtstraße auf einem Privatgrundstück abgestellter Motorroller in Brand. Dies teilte die Polizei mit.



Gegen 23 Uhr entdeckten Anwohner das Feuer und begannen umgehend mit ersten Löscharbeiten, die durch die kurz darauf eintreffende Feuerwehr fortgeführt wurden. Der Roller brannte jedoch völlig aus. Das Feuer beschädigte zudem die Fassade des dortigen Mehrfamilienhauses sowie eine blaue Abfalltonne. Es entstand hierdurch ein geschätzter Schaden von rund 10.000 Euro.

Plötzlich: Ein zweites Feuer


Noch während der Aufnahme dieses Brandortes wurde den eingesetzten Polizeibeamten durch die Feuerwehr ein weiteres Feuer in der Kötherstraße gemeldet. Hier stand ein Wellblechschuppen in Brand.

Der Notruf zu diesem Brand war gegen 23.30 Uhr bei der Leitstelle der Feuerwehr eingegangen. Der Schuppen wurde durch das Feuer komplett zerstört. Ein Übergreifen auf das angrenzende Wohnhaus konnte durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr allerdings verhindert werden. Der Sachschaden beträgt hier rund 5.000 Euro.

Vom Krad blieb nicht viel übrig.
Vom Krad blieb nicht viel übrig. Foto: Feuerwehr Goslar


Zu beiden Bränden hat das zuständige 1. Fachkommissariat der Polizei Goslar die Ermittlungen aufgenommen, und prüft neben den jeweiligen Ursachen auch einen Zusammenhang zwischen beiden Geschehnissen.

Hinweise gesucht


Da aufgrund des derzeitigen Ermittlungsstandes auch eine vorsätzliche Brandlegung nicht ausgeschlossen werden kann, bittet die Polizei Goslar unter der Rufnummer (05321) 339-0 um Hinweise zur Brandentstehung oder in diesem Zusammenhang gemachten verdächtigen Beobachtungen.

Bericht der Feuerwehr


Auch die Feuerwehr Goslar berichtet in einer Pressemitteilung über die beiden Einsätze. Um 23:14 Uhr sei man zu einem brennenden Krad in der Abzuchtstraße alarmiert worden. Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte hatte das Feuer bereits auf eine angrenzende Papiermülltone übergegriffen und drohte, auch die Fassade eines Wohnhauses in Brand zu setzen.

Die Kontrolle des Hauses nahm etwas Zeit in Anspruch.
Die Kontrolle des Hauses nahm etwas Zeit in Anspruch. Foto: Feuerwehr Goslar


Geistesgegenwärtig hätten die Bewohner das brennende Fahrzeug mit einfachen Hilfsmitteln notdürftig vom Gebäude entfernt und somit vermutlich größeren Schaden verhindert. Da sich eine nicht unerhebliche Menge Rauch im Treppenhaus und den angrenzenden Wohnungen befand, wurde das Einsatzstichwort präventiv erhöht, wodurch weitere Fahrzeuge und Einsatzkräfte die Anfahrt aufnahmen. Das eigentliche Feuer war binnen kürzester Zeit gelöscht.

Langwierige Kontrolle


Langwieriger gestaltete sich die ausgiebige Kontrolle des Hauses. Diese kam jedoch zu dem glücklichen Ergebnis, dass die Verrauchung im Inneren durch offene Fenster zustande gekommen war. Dennoch wurden die Fassade und Räumlichkeiten akribisch mithilfe von Wärmebildkameras von mehreren Trupps kontrolliert. Gegen 0:45 Uhr konnten die eingesetzten Kräfte der Feuerwehren Goslar und Oker, letztere wurden aufgrund der zunächst unübersichtlichen Lage durch die zweite Einsatzstelle als nachbarschaftliche Löschhilfe ergänzend alarmiert, den Rückbau abschließen. Gegen 1 Uhr wurde die Einsatzstelle für weitere Ermittlungen an die Polizei übergeben und die letzten Kräfte konnten einrücken.

Zweiter Einsatz parallel


Während der Einsatz in der Abzuchtstraße noch im vollen Gange war, erfolgte kurz nach halb eins die zweite Alarmierung. In der Kötherstraße war ein Mülltonnenverschlag aus bisher ungeklärter Ursache in Brand geraten. Für die Feuerwehr Goslar wurde ab diesem Zeitpunkt Vollalarm ausgelöst, zudem die Feuerwehr Oker unterstützend hinzugezogen. Auch bei dieser Einsatzstelle drohte das Feuer auf die Hausfassade überzugreifen. Die Löschversuche eines Bewohners waren ohne nennenswerten Erfolg geblieben, der Löschangriff der Einsatzkräfte mit einem C-Hohlstrahlrohr konnte die Flammen jedoch schnell niederschlagen und die Gefahr bannen.

Da auch die Hauswand in Mitleidenschaft gezogen worden war, wurde diese genaustens auf mögliche Brandnester kontrolliert und vorsorglich mir einem Wasser-Netzmittelgemisch besprüht. Der Verschlag und dessen Inhalt waren nicht mehr zu retten, jedoch konnte auch hier größerer Schaden durch das schnelle Eingreifen erfolgreich verhindert werden.


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