Goslar. Was passiert wenn sich jemand mit einem asiatisch klingendem Namen für einen "Telefonjob" bewirbt? Beurteilen Personalentscheider dann noch objektiv? Der Finanzausschuss empfing am Dienstag Jockel Birkholz, den Fachdienstleiter Personal der Stadt Celle, der genau diese Fragen in den Raum stellte. In seiner Verwaltung wird das sogenannte "anonymisierte Bewerbungsverfahren" bereits praktiziert. Auf Anstoß eines Linken-Antrags informierte Birkholz den Finanzausschuss über seine Erfahrungen in der Umsetzung. Besonders die Kosten von monatlichen 100 Euro schienen Politik und Verwaltung zu überzeugen.
Der genaue Ablauf habe bereits die komischsten Fragen aufgeworfen:"Niemand kommt mit einer Tüte über dem Kopf zum Bewerbungsgespräch", erklärte Birkholz. Vor allem gehe es darum, bei der Vorauswahl zu neutralen Beurteilungen zu kommen. Die Celler Verwaltung hat deshalb eigene Formulare entwickelt, die von Bewerbern online ausgefüllt werden können. Das von der Antidiskriminierungsstelle vorgegebene Ziel sei bei der Einführung des Verfahrens die Schaffung von Chancengleichheit gewesen. Zusätzlich wollte man jedoch auch den bürokratischen Aufwand verringern und könne nun auch diesbezüglich positive Bilanzen vorweisen. So räumte er gleich zu Beginn Bedenken aus, ein anonymisiertes Bewerbungsverfahren sei nur mit höherem Aufwand zu betreiben. Das Onlinemodul ermögliche eine papierlose Bewerbung auf Stellenausschreibungen - die üblichen mit Bewerbungsunterlagen gefüllten Wäschekörbe fallen deshalb weg und auch Rücksendekosten wurden eingespart.
Erst beim Bewerbungsgespräch fällt der Vorhang
Unumgänglich sei dabei, dass persönliche Daten angegeben werden, erklärt Birkholz. Anders sei eine spätere Kontaktaufnahme kaum möglich. Den Entscheidern liegen diese Daten jedoch nicht vor. Lediglich die anderen Formulare, in denen Qualifikationen und Erfahrungen abgefragt werden, werden auch an sie weitergeleitet. Ohne Bild, Namen oder Geburtsdaten werde dann eine Vorauswahl getroffen. Spätestens beim Bewerbungsgespräch falle die Anonymität des Bewerbers dann und das Einstellungsverfahren gehe seinen gewohnten Gang. Vorteile ergeben sich in diesem Verfahren nicht nur bei der neutralen Beurteilung anhand der Qualifikationen, sondern auch in der Effizienz bei der Bearbeitung. Gleichzeitig können die verschiedenen mit Personalangelegenheiten vertrauten Verwaltungsmitarbeiter auf die digital zugesandten Unterlagen zugreifen und gleichzeitig bearbeiten. Ohne Fotos der Bewerber gebe es auch keine Auswertung mit "Nach-Nase-Faktor" und nach Außen signalisiere man, dass keine Stellenvergaben unter der Hand stattfinden. Bisher seien mit dem neuen Verfahren 35 Bewerber, 28 Bewerberinnen und acht Schwerbehinderte eingestellt worden. Außerdem: "Wie viel kostet es die Unterlagen wieder zurückzusenden?", fragte Birkholz und überzeugte die Ausschussmitglieder mit geringeren Lizenzgebühren als Vermutet sowie monatlichen Kosten von nur rund 100 Euro.
Verwaltung überzeugt
Anfangs konnte man sich die Umsetzung in Goslar nur schwer vorstellen, erklärt Oliver Kasties die Position der Stadtverwaltung. Nun sehe man es als Vorteilhaft an, vor allem weil Bewerbungsverfahren dort bisher einen großen Verwaltungsaufwand bedeuten. Für Martin Mankopf (SPD) kommt der Schritt zu früh und gehört in den Gesamtprozess der Digitalisierung im Verwaltungswesen hinten angestellt. Er gehe davon aus, dass die Personalabteilung ohnehin objektiv entscheide und diskriminierungsfreie Prozesse durchgeführt werden. Schnell war die Diskussion am Montag dadruch beim "Papierlosen Büro". Henning Wehrmann wie darauf hin, dass dies nicht der Punkt sei über den abgestimmt werden müsse. und Fragte die Verwaltung, wie sie zur früheren, für das Verfahren negativ ausfallenden, Stellungnahme heute stehe. "Wir haben unsere Meinung geändert", lautete die Antwort.
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Unumgänglich sei dabei, dass persönliche Daten angegeben werden, erklärt Birkholz. Anders sei eine spätere Kontaktaufnahme kaum möglich. Den Entscheidern liegen diese Daten jedoch nicht vor. Lediglich die anderen Formulare, in denen Qualifikationen und Erfahrungen abgefragt werden, werden auch an sie weitergeleitet. Ohne Bild, Namen oder Geburtsdaten werde dann eine Vorauswahl getroffen. Spätestens beim Bewerbungsgespräch falle die Anonymität des Bewerbers dann und das Einstellungsverfahren gehe seinen gewohnten Gang. Vorteile ergeben sich in diesem Verfahren nicht nur bei der neutralen Beurteilung anhand der Qualifikationen, sondern auch in der Effizienz bei der Bearbeitung. Gleichzeitig können die verschiedenen mit Personalangelegenheiten vertrauten Verwaltungsmitarbeiter auf die digital zugesandten Unterlagen zugreifen und gleichzeitig bearbeiten. Ohne Fotos der Bewerber gebe es auch keine Auswertung mit "Nach-Nase-Faktor" und nach Außen signalisiere man, dass keine Stellenvergaben unter der Hand stattfinden. Bisher seien mit dem neuen Verfahren 35 Bewerber, 28 Bewerberinnen und acht Schwerbehinderte eingestellt worden. Außerdem: "Wie viel kostet es die Unterlagen wieder zurückzusenden?", fragte Birkholz und überzeugte die Ausschussmitglieder mit geringeren Lizenzgebühren als Vermutet sowie monatlichen Kosten von nur rund 100 Euro.
Verwaltung überzeugt
Anfangs konnte man sich die Umsetzung in Goslar nur schwer vorstellen, erklärt Oliver Kasties die Position der Stadtverwaltung. Nun sehe man es als Vorteilhaft an, vor allem weil Bewerbungsverfahren dort bisher einen großen Verwaltungsaufwand bedeuten. Für Martin Mankopf (SPD) kommt der Schritt zu früh und gehört in den Gesamtprozess der Digitalisierung im Verwaltungswesen hinten angestellt. Er gehe davon aus, dass die Personalabteilung ohnehin objektiv entscheide und diskriminierungsfreie Prozesse durchgeführt werden. Schnell war die Diskussion am Montag dadruch beim "Papierlosen Büro". Henning Wehrmann wie darauf hin, dass dies nicht der Punkt sei über den abgestimmt werden müsse. und Fragte die Verwaltung, wie sie zur früheren, für das Verfahren negativ ausfallenden, Stellungnahme heute stehe. "Wir haben unsere Meinung geändert", lautete die Antwort.
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