Seesen. Zwei weitere an COVID-19 schwer erkrankte, beatmungspflichtige Patienten aus Zwolle/Niederlande werden heute in der Region Harz erwartet. Die beiden Männer, 54 und 62 Jahre alt, sollen am Abend eintreffen und werden dann in den Asklepios Kliniken Schildautal in Seesen behandelt. Am gestrigen späten Mittwochabend waren bereits zwei Patienten aus Zwolle mit Rettungswagen nach Goslar gebracht worden (regionalHeute.de berichtete), sie werden dort seitdem in der Asklepios Harzklinik betreut. Dies teilen die Asklepios Kliniken Schildautal in einer Pressemitteilung mit.
„Für uns ist das Hilfsangebot ein Akt der Menschlichkeit und Solidarität“, sagt Schildautal-Geschäftsführer Sebastian von der Haar. „Wir können nicht zulassen, dass intensiv- und beatmungspflichtige Menschen in Europa sterben, während die dringend bedürftige Hilfe hier geleistet werden kann. Im umgekehrten Fall würden wir uns diese Unterstützung von unseren europäischen Freunden ebenfalls wünschen.“
Als privater Klinikbetreiber habe Asklepios sehr frühzeitig mit den Vorbereitungen auf die Corona-Krise begonnen und könne bundesweit daher jetzt schnell und unkompliziert Betten mit Beatmungsgeräten anbieten. Aktuell seien bundesweit in Asklepios Krankenhäusern ausreichend freie Kapazitäten für Intensivbetreuung, die auch noch erheblich erweitert werden könnten. Asklepios habe dazu für rund 37 Millionen Euro Beatmungsgeräte und Monitoringgeräte gekauft, wodurch zeitnah in den Asklepios-Kliniken in Deutschland weitere 500 Intensiv- und Beatmungsbetten bereitgestellt werden könnten. Derzeit sei bei Asklepios insgesamt nur ein überschaubarer Teil der Intensiv- und Beatmungskapazitäten mit Corona-Patienten belegt.
Auch in anderen Städten wurden Patienten übernommen
„Es ist für uns selbstverständlich, unseren europäischen Nachbarn und Freunden in dieser äußerst schwierigen Lage zu helfen“, sagte auch Prof. Dr. med Jörn Heine, Ärztlicher Direktor der Asklepios Harzkliniken, anlässlich der ersten beiden EU-COVID-19 Patienten, die am Mittwoch in Goslar eintrafen. Die Übernahme der Patienten erfolge wie immer unter Einhaltung der hohen Sicherheits- und Hygienestandards der Asklepios Kliniken, sodass keine Gefährdung für andere Patienten bestehen werde. Bereits vor einer Woche hatte die Asklepios Klinik Kandel in der Südpfalz zwei Patienten aus Frankreich übernommen und die Asklepios Klinik Harburg in Hamburg hatte ihre Bereitschaft erklärt, bis zu zehn Patienten aus Italien zu übernehmen.
Das Gesundheitssystem in Deutschland sei derzeit stabil und könne, solange freie Ressourcen bestünden, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten Hilfe anbieten. Die privaten Klinikbetreiber werden bei der Bewältigung der Corona-Pandemie eine zentrale Rolle übernehmen und setzen dabei – wie alle anderen Krankenhausträger auch – auf die richtige Unterstützung der Bundesregierung und der jeweiligen Landesregierungen in dieser Hochphase der Krise, um alle Patienten bestmöglich versorgen zu können.
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