Goslar. Mit deutlichem Unverständnis nimmt die Stadt Goslar die Stellungnahme des Berliner Vereins World Heritage Watch e.V. zur Kenntnis, der die Entwicklung des KaiserPfalzQuartiers als „Attacke auf das Welterbe“ tituliert und Goslarer Bürger aufruft, beim anstehenden Bürgerentscheid gegen die finanzielle Beteiligung der Stadt Goslar an der Stadthalle zu stimmen. So geht aus einer Pressemitteilung der Verwaltung hervor.
Insbesondere irritiere die in der Stellungnahme zitierte Aussage des Vereinsvorsitzenden Stephan Dömpke, er sagte: „Wir fragen uns, wie er [der Architektenentwurf] von einem Gremium befürwortet werden konnte, das mit Fachleuten für das Welterbe besetzt war.“
"Immerhin waren und sind neben dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD), der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS), die Beratungsorganisation der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) gemäß der Welterbekonvention von 1972, und die UNESCO selbst in das Projekt involviert", wehrt sich die Stadt.
Das NLD und ICOMOS entsendeten seit Projektbeginn im Jahr 2014 Vertreter in die Lenkungsgruppe für die Projektentwicklung. Für den betreffenden Architekturwettbewerb sei ICOMOS in der Funktion als Fachpreisrichter und die Präsidentin des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege Frau Dr. Cristina Krafczyk als Sachverständige in der Preisgerichtsjury vertreten gewesen. Die UNESCO selbst sei mittels detaillierter Projektvorstellung nach Abschluss des Wettbewerbs im Jahr 2020 eingebunden gewesen.
UNESCO habe Planung sogar begrüßt
Der Austausch mit den Verantwortlichen in Paris habe in einem Schreiben der UNESCO vom November 2022 gemündet, in dem ICOMOS International die Entscheidung der Stadt Goslar, das Gebiet der Kasernengebäude und den Parkplatz neu zu gestalten, begrüßt habe und klarstellte, „dass das geplante Projekt 'KaiserpfalzQuartier' innerhalb der Grenzen der 'Historischen Altstadt Goslar' eine Aufwertung des derzeit mit gewöhnlicher Bebauung des 20. Jahrhunderts belegten Areals darstellt und seine Umsetzung daher keine erhebliche Beeinträchtigung der Integrität und Authentizität des Welterbes mit sich bringt".
„Die Bescheinigung der UNESCO in Paris, dass wir mit der Entwicklung des KaiserPfalzQuartiers wie geschehen welterbekonform agieren, ist nicht nur eine Anerkennung der ausgesprochen guten und umsichtigen Arbeit aller Beteiligten über Jahre hinweg, sondern in erster Linie die für uns maßgebliche Bestätigung und Einschätzung mit unserer geplanten Entwicklung auf dem richtigen Weg zu sein.“, so Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner.
Weitere Informationen der Verwaltung zum Planungs- und Beteiligungsprozess sind hier zu finden: https://kaiserpfalzquartier.goslar.de/planungsprozess
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