Goslar. Die Nachricht über die Verspätung bei der Aufstellung von Klassencontainern an drei Schulen im Landkreis hat weder bei Schulleitungen noch beim Träger der Lehranstalten für Begeisterung gesorgt. Nun will der beauftragte Containerlieferant mit Zwischenlösungen die größte Not lindern. Dies berichtet der Landkreis Goslar.
Zu Erinnerung: Ursprünglich sollten die dringend benötigten Klassencontainer mit Beginn des neuen Schuljahres am 27. August 2020 in Betrieb genommen werden. Dieser Zeitplan ist inzwischen für alle drei Schulen, namentlich das Ratsgymnasium in Goslar sowie die Oberschule an der Deilich und das Werner-von-Siemens-Gymnasium, beide in Bad Harzburg, nicht mehr haltbar.
Auch das Ratsgymnasium, das bislang die besten Aussichten auf eine pünktliche Fertigstellung hatte, muss sich nun auf einen beengten Schulstart einstellen und improvisieren. Denn von insgesamt sechs Klassenräumen werden zum Unterrichtsbeginn am 27. August nur drei zur Verfügung stehen. Die Aufbauarbeiten im Schulgarten haben am heutigen Donnerstag begonnen.
"Flexible Lösungen sollen gefunden werden"
Die Schulleitung hat in Gesprächen mit dem Landkreis bereits signalisiert, flexible Lösungen zu finden, bis alle Container aufgestellt sind. Dies, so sieht es der aktualisierte Zeitplan vor, soll am 28. September der Fall sein.
Noch unbefriedigender stellt sich die Situation für die Harzburger Schulen dar. Bereits Anfang Juli hatte das Frankfurter Containerunternehmen mitgeteilt, dass es an der Oberschule an der Deilich sowie am Werner-von-Siemens-Gymnasium zu mehrwöchigen Verzögerungen kommen wird.
Am Werner-von Siemens-Gymnasium sollen nun einfache Containermodelle helfen, die Wartezeit bis zur Lieferung der bestellten Module zu überbrücken. Laut Vorstellung des Containerhändlers könnten die Zwischenlösungen ab dem 15. September am Werner-von-Siemens-Gymnasium zur Verfügung stehen. In den Herbstferien soll dann der Austausch gegen die endgültigen Klassencontainer erfolgen.
Für die Oberschule an der Deilich konnte bislang keine Lösung gefunden werden, da eine Abstimmung mit der Schulleitung aufgrund der Ferien nicht möglich war. Diese soll jedoch nachgeholt werden.
"Bedauern auch beim Containerhandel"
Michael Conzen, Leiter des Fachbereichs Bildung und Kultur beim Landkreis Goslar, der sich heute Morgen zu einem Gespräch mit Vertretern des Frankfurter Containerhandels getroffen hatte, bedauert die erneuten Verzögerungen, sieht angesichts der Raumnot in den Schulen jedoch keine Alternativen. „Der Aufwand, der nun betrieben werden muss, ist immens, denn faktisch haben wir jetzt an einem von drei Standorten die doppelte Arbeit. Wir müssen der Situation aber bestmöglich begegnen und dabei natürlich vor allem die Schulen im Blick haben, die angesichts der weiterhin gültigen Corona-Bestimmungen ohnehin an ihre Kapazitäts- und Leistungsgrenzen stoßen“, sagt Conzen.
Thomas Babin, Projektleiter beim Frankfurter Containerunternehmen, versichert, dass seine Firma alles versucht hat, um die ordnungsgemäße Lieferung sicherzustellen, doch die Corona-Krise hat die Lieferketten mächtig durcheinandergewirbelt. „Für uns ist das ebenfalls sehr unerfreulich. Es sind jedoch Verschiebungen in unseren Lieferketten aufgetreten, die uns leider daran hindern, den Auftrag fristgerecht auszuführen. Mit der nun angebotenen Zwischenlösung hoffen wir einen für alle Seiten vertretbaren Kompromiss gefunden zu haben“, so Thomas Babin.
Die heute gestarteten Arbeiten am Ratsgymnasium sind bislang wie geplant verlaufen. Die Containerteile wurden zunächst auf dem Osterfeld auf kleine Fahrzeuge verladen, um diese in die engen Straßen der Goslarer Altstadt befördern zu können. Der Aufbau der ersten drei Klassenräume wird etwas mehr als drei Wochen beanspruchen. Zum Schuljahresbeginn sollen dann drei zusätzliche Klassenräume zur Nutzung bereitstehen.
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