Ausschließlich Kultur: Die Stadt will einen neuen Fachbereich

von Nick Wenkel


Für die Kaiserpfalz könnte künftig auch der neue Fachbereich „Kultur" zuständig sein. Foto: Archiv
Für die Kaiserpfalz könnte künftig auch der neue Fachbereich „Kultur" zuständig sein. Foto: Archiv | Foto: regionalHeute.de

Goslar. Die Stadt Goslar möchte ihre Verwaltungsstruktur zum 1. Juli 2019 um einen eigenständigen, neuen Fachbereich 5 „Kultur“ erweitern. Dies geht aus einer aktuellen Vorlage der Verwaltung hervor. Grund für die Erweiterung sei die Fülle an Aufgaben, denen der Bereich Kultur in seiner jetzige Aufgabe nicht mehr gerecht werde.


„Die Entwicklungen des städtischen Handelns waren in der Vergangenheit durch eine Vielzahl von Konsolidierungsmaßnahmen und sogenannten Eigenentschuldungsverträgen geprägt. Das führte unter großen Anstrengungen und rigiden Sparmaßnahmen zu einem deutlichen Rückbau der Aufgabenwahrnehmung in der Kultur als freiwillige Aufgabe", erinnert die Verwaltung in ihrer Vorlage. Zum 1. Januar 2015 wurdeder ehemalige Fachbereich „Kultur und Stadtgeschichte“ aufgelöst. Seitdem wurden die Tätigkeiten mit unterschiedlichen Zuordnungen in verschiedenen Bereichen wahrgenommen – zuletzt vom Fachdienst „Kultur“ im Fachbereich „Kultur und Bürgerservice“.

Die Aufgaben des neuen Fachbereichs


„Der Aufgabe Kultur kommt in der großen selbständigen Stadt Goslar mit ihrem Status des Weltkulturerbes und als touristische Destination eine herausgehobene Bedeutung zu", heißt es in der Vorlage. Insbesondere das innerstädtische Entwicklungsprojekt des Kulturmarktplatzes als Ort der Kommunikation, der Freizeitgestaltung, der Informations- und Bildungsvermittlung sowie der Integration untermauere noch einmal deutlich den Wandel dieses städtischen Handlungsfeldes. Diesen Anforderungen und den damit einhergehenden Erfordernissen könneder Bereich Kultur in seiner derzeitigen Organisationsform und seinem derzeitigen Status nicht gerecht werden.

Wesentliche Ziele und Aufgaben des Fachbereiches Kultur werden sein:

  • Entwicklung und Umsetzung von Strukturen und Konzepten auf dem Kultursektor, insbesondere der Weiterentwicklung des „Kulturmarktplatzes“ unter Einbindung des Welterbes im Harz.

  • Konzeption der Öffentlichkeitsarbeit, Publikationsreihen und Ausstellungen

  • Werbung von Förder- und Sponsorenmitteln

  • Örtliche und überörtliche Zusammenarbeit mit Ministerien, Behörden, Institutionen, Vereinen sowie Kultur- und Bildungseinrichtungen

  • Planung, Durchführung und Betreuung von kulturellen und städtischen (Groß-) Veranstaltungen wie z.B. im Rahmen der Städtepartnerschaften, des Verkehrsgerichtstages sowie die jährliche Verleihung des Kaiserrings und des Paul-Lincke-Rings

  • Beantragung, Planung und Betreuung von kulturellen Förderprogrammen des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport für die Stadt Goslar und anderer Fördermittelgeber

  • Stärkung des Themas Kultur in der Zusammenarbeit mit der GOSLAR marketing gmbh, dem Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg Goslar GmbH und der Stiftung Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft.


Fachbereichsleitung gesucht


Aktuell sei es vorgesehen, denneuenFachbereich in folgende Fachdienste und Einrichtungen des Kulturbereiches zu ordnen: Kulturverwaltung, Stadtbibliothek, Stadtarchiv und Museum/ Großes Heiliges Kreuz/ Kaiserpfalz. Der Fachbereich wird rund 45 Mitarbeiter aufweisen. Ebenfalls benötigt: Eine neue Fachbereichsleitung. Gesucht werde hier eine hochqualifizierte Führungspersönlichkeit mit einem abgeschlossenen wissenschaftlichen Hochschulstudium vorrangig der Fachrichtungen Kulturmanagement oder Kulturwissenschaften (Masterabschluss oder Promotion). „Eine mehrjährige, einschlägige Berufserfahrung in einer Führungsposition, wünschenswerterweise auch in Kulturbereichen des öffentlichen Dienstes, wird eine zwingende Einstellungsvoraussetzung sein", schreibt die Verwaltung. Wünschenswert seienweiterhin Erfahrungen in der Initiierung und Konzeptionierung hochrangiger historischer Ausstellungen. Ebenso unerlässlich wird die Erfahrung in der Personalführung durch Tätigkeit in einer Leitungsposition gesehen. „Neben Kreativität und Flexibilität sowie einer hervorragenden Denk- und Urteilsfähigkeit werden auch Esprit und ein eloquentes Auftreten entscheidende Auswahlkriterien sein. Nicht zuletzt muss diese Führungsperson über ausgezeichnete kommunikative und konzeptionelle Fähigkeiten verfügen", heißt es in der Vorlage.


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


Harz