Goslar. Seit 1990 war Ralf Schiller Geschäftsführer und Bäderbetriebsleiter des Aquantic, dem Bäderbetrieb der Stadtwerke Goslar. Nun geht der 65-Jährige in den Ruhestand. Ab dem 1. Juni steht sein Nachfolger Sascha Feier allein an der Spitze des Unternehmens. Feier wechselte bereits zum 1. Januar zur Einarbeitung zu den Stadtwerken, nachdem er das Auswahlverfahren für den Posten erfolgreich absolviert hatte. Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk verabschiedete in dieser Woche Ralf Schiller und begrüßte Sascha Feier aufgrund der aktuell geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht bei einer großen Feier, sondern im kleinen Kreis im Beisein vom Ersten Stadtrat Burkhard Siebert und dem Betriebsleiter der Stadtwerke Dirk Becker. Dies berichtet die Stadt Goslar.
Junk betrachtete den Wechsel als nicht ganz unwichtige Personalie: „Nicht alle Führungsposten in unseren Beteiligungen sind so präsent und sichtbar wie der Chef der Bäderbetriebe.“ Es sei eine exponierte Stelle und man kenne Ralf Schiller in der Stadt.
Dirk Becker sprach von einem Generationenwechsel bei den Stadtwerken, sind doch innerhalb von drei Monaten mit Marianne Guder-Brauer und Peter Gaschler bei der Stadtbus Goslar GmbH und jetzt Ralf Schiller gleich drei Führungskräfte ausgeschieden. Schiller sei über die Jahre eine Institution gewesen. Becker freute sich über das funktionierende Tandem an der Aquantic-Spitze, denn mit Meik Erbrecht, der den technischen Bereich verantwortet, bliebe eine große Konstante bestehen. Ralf Schiller habe große Fußabdrücke hinterlassen, in die sein Nachfolger nun hineinwachsen müsse.
Als Verwaltungschef ist Junk froh, mit Sascha Feier einen Mann aus dem eigenen Haus als Nachfolger gefunden zu haben. Als früherer Sportsachbearbeiter bringe er die nötige Qualifikation mit. Mit Blick auf denselben Geburtsjahrgang scherzte Junk: „Die 76-er müssen es nun tragen!“, verbunden mit dem Wunsch auf stets gutes Gelingen.
Schiller blickt zurück
Für Ralf Schiller ist die Zeit schnell umgegangen. Er erinnerte sich noch an das alte Bad am Stoben, wo er damals selbst Schwimmen gelernt habe. Als Mitglied der Schwimmabteilung des MTV Goslar sei er dann später zur Wachtelpforte gewechselt, bis er dann als Bäderbetriebsleiter auch den Neubau des Aquantic begleiten durfte. „Das ist eine aufregende und spannende Zeit gewesen“, blickte er zurück. Man könne stolz darauf sein, beim Bau sowohl die Kostenvorgabe von 15 Millionen Euro als auch den Eröffnungstermin zum 1. März 1998 eingehalten zu haben. Dank der acht Bahnen ist heute die Teilung des Beckens möglich, wodurch der Vereinssport parallel zur Öffentlichkeit stattfinden kann. Das Aquantic ist nur einen einzigen Tag im Jahr zu Schulungszwecken geschlossen, das sei keine Selbstverständlichkeit, so Schiller.
Insbesondere das Multifunktionsbecken wird den ganzen Tag durch stark genutzt – Babyschwimmen, Aquafitness oder die Rheumaliga wüssten dieses Angebot zu schätzen. Schiller hat zahlreiche Veranstaltungen wie die Ladies Night im Aquantic organisiert. Zu seinen Höhepunkten zählte die Ausrichtung dreier hochklassiger Wettkämpfe: 2002 die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften, 2005 die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften sowie 2013 die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften der Behinderten. Im Schnitt habe man in den letzten Jahren immer 200.000 bis 250.000 Gäste gehabt, je nach Verlauf der Freibadsaison. Das Aquantic sei neben den Freizeitbädern in der Region eine gute Ergänzung und habe seine Nische gefunden. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken“, so sein Fazit.
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