Bankmitarbeiterin macht Trickbetrügern Strich durch die Rechnung

Eine 72-Jährige wollte aufgrund eines sogenannten Schockanrufes 20.000 Euro abheben. Doch die Sparkassen-Angestellte (25) verhielt sich vorbildlich.

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Symbolbild | Foto: Anke Donner

Goslar. Einer aufmerksamen Bankmitarbeiterin ist es zu verdanken, dass einer 72-jährigen Frau aus Goslar ein großer finanzieller Schaden erspart blieb. Das berichtet die Polizei in einer Pressemeldung.



Die 25-jährige Angestellte einer Sparkassen-Filiale wurde misstrauisch, als die Kundin am vergangenen Dienstag 20.000 Euro Bargeld von ihrem Konto abheben wollte. Auf Nachfrage erfuhr sie von der Seniorin, dass diese das Geld als Kaution für die Polizei benötige. Der Betrag solle bei ihr zu Hause abgeholt werden. Die Bankangestellte witterte den Betrugsversuch und alarmierte die Polizei. So stellte sich heraus, dass die Kundin Opfer eines sogenannten "Schockanrufes" geworden war. Bei solchen Telefonaten wird den Angerufenen vorgegaukelt, dass ein Angehöriger angeblich einen schweren Unfall verursacht hätte und eine hohe Kaution zur Abwendung der Haft nötig sei.

Schaden wurde abgewendet


Im Fall der Goslarerin hatte der angebliche Polizist nach Bargeld und Wertgegenständen gefragt und das Opfer schließlich aufgefordert, Geld bei der Bank abzuheben. Dieses werde dann bei ihr abgeholt. Durch das vorbildliche und umsichtige Handeln der Bankmitarbeiterin kam es diesmal nicht zur Geldübergabe und es wurde großer finanzieller Schaden abgewendet.

Diese Masche tritt bundesweit auf und reiht sich ein in eine ganze Serie von perfiden Betrugshandlungen. Die Täter übergeben sich während des Telefonates gegenseitig das Gespräch und spielen ihren Opfern so ein reales und aktuelles Geschehen vor. Zu Beginn führt oft ein vermeintliches Familienmitglied mit weinender Stimme das Gespräch, bevor ein weiterer Täter übernimmt, der sich beispielsweise als Polizeibeamter oder Staatsanwalt ausgibt.

Schockmoment ausgenutzt


Die Betrüger nutzen diesen Schockmoment aus und setzen ihre Opfer auch unter zeitlichen Druck, um sie zu unüberlegten Handlungen zu drängen. Die Anrufer binden die Opfer durch permanente Telefonkontakte an sich und verhindern damit gleichzeitig eine Kontaktaufnahme der Betroffenen zu tatsächlichen Verwandten oder der Polizei.

Tipps der Polizei:


- seien Sie stets misstrauisch, die Polizei verlangt niemals Geld am Telefon.
- überweisen oder übergeben sie niemals Geld oder Wertsachen an fremde Personen.
- legen Sie bei einem solchen Anruf auf und verständigen Sie die Polizei.


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