Bauarbeiten im Bereich Trollmönchbrücke sind abgeschlossen

Die Abzucht ist dort jetzt breiter und tiefer und lässt mehr Wasser durch.

Am Bauprojekt waren sehr viele Abteilungen und Menschen beteiligt. Mit Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk (4.v.re) und Jörn Frankenfeld (3.v.re), Geschäftsführer der ausführenden Firma Umwelttechnik & Wasserbau, freuen sich weitere Mitarbeiter des Unternehmens, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung sowie Stadtbrandmeister Christian Hellmeier (vorn) und Eurawasser-Geschäftsführer Holger Fricke (rechts).
Am Bauprojekt waren sehr viele Abteilungen und Menschen beteiligt. Mit Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk (4.v.re) und Jörn Frankenfeld (3.v.re), Geschäftsführer der ausführenden Firma Umwelttechnik & Wasserbau, freuen sich weitere Mitarbeiter des Unternehmens, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung sowie Stadtbrandmeister Christian Hellmeier (vorn) und Eurawasser-Geschäftsführer Holger Fricke (rechts). | Foto: Stadt Goslar

Goslar. Die Bauarbeiten am Trollmönch sind abgeschlossen. Nachdem die Trollmönchbrücke im vergangenen Jahr instandgesetzt wurde, konnten dieses Jahr die Abzuchtmauer und die Pflasterung der Straße „An der Abzucht“ am Moritz-von-Sachsen-Platz in Angriff genommen werden. Das berichtet die Stadt Goslar in einer Pressemitteilung.


Der Bereich war beim Hochwasser 2017 stark beschädigt worden, das Wasser riss ganze Teile der Mauer und Pflastersteine mit sich. „Wir wissen genau, dass wir hier nicht unseren einzigen Flaschenhals haben“, sagte Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk beim Treffen mit der ausführenden Baufirma Umwelttechnik & Wasserbau, Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung, der Stadtentwässerung Goslar und der Presse. Auch bei St. Annen und dem Unteren Wasserloch gäbe es Engstellen im Abzuchtverlauf. „Wirksamen Hochwasserschutz gibt es nur dann, wenn das Wasser gleich vor der Stadt bleibt“, erklärte Junk mit Blick auf das Hochwasserschutzkonzept, das ausgearbeitet wurde.

Sohlhölzer aus dem Mittelalter gefunden


"Die Engstelle am Trollmönch ist indes beseitigt. Das Ziel war, den Knick aus der Abzucht zu bekommen und damit den Gewässerdurchlauf zu erhöhen“, erläuterte Estelle Schrader von der Unteren Wasserbehörde. Eine neue Ufermauer wurde gebaut, allerdings weiter in Richtung Wohnhaus gesetzt. Dazu musste das Grundstück mit Injektionslanzen gesichert werden, die drei Meter tief in die Erde gebracht worden seien. Die Abzucht ist aber nicht nur breiter, sondern auch tiefer geworden. Bei den Arbeiten zur Vertiefung des Flussbetts stieß man auf Sohlhölzer aus dem Mittelalter. Die Abzucht war damals also bereits tiefer als zuletzt. Das Holz solle jetzt näher untersucht werden, wie die städtische Denkmalschützerin Dr. Anna Hoffmann berichtete. Die vorhandene Ufermauer wurde in zwei Bereichen beidseitig um 60 bis 100 Zentimeter erhöht, um an die Oberkante der Trollmönchbrücke anzuschließen. Dabei wurden Baumaterialien wie Sandstein verwendet, die das historische Bild bewahren.

Es war eine anspruchsvolle Baustelle, wie Marion Siegmeier, Fachbereichsleiterin Bauservice, erläuterte. „Wir hatten dreimal in der Bauphase mit Starkwasser zu tun, und es sind sehr beengte Verhältnisse.“ Alle Objekte seien auf die maximale Durchflussmenge abgestimmt, ergänzte Mathias Brand, Fachdienstleiter Tiefbau. „Wir haben die drei Brücken nicht vergessen, die kommen noch dran, aber eben auf die neue Abzuchttiefe abgestimmt.“


Als Nächstes ist der Moritz-von-Sachsen-Platz dran


Auch der Moritz-von-Sachsen-Platz soll sich noch verändern. Zunächst wurde die Straße „An der Abzucht“ neu gepflastert, also der Bereich, in dem das Hochwasser gewütet hatte. Nachdem die Mauer in veränderter Lage neu erstellt wurde, könne auch die Straßenfläche neu gepflastert werden, wie Brand erklärte. „Dabei wurde das alte Pflaster, dass in den 1980/90er Jahren auch in der Fußgängerzone verwendet worden war, gegen ortstypische Grauwacke ausgetauscht.“ Die vorhandenen Baumscheiben wurden vergrößert, um den Felsenbirnen bessere Wachstumsbedingungen zu bieten. Parallel zur Ufermauer wurde eine vierzeilige Gosse aus Betonstein angelegt, die durch die ebene Oberfläche auch die Begehbarkeit der Straße verbessern soll.

Insgesamt hätte die Instandsetzung des Areals am Trollmönch rund 700.000 Euro gekostet – inklusive Planungskosten für die Brücke, die Arbeiten an der Abzucht und der Pflasterung. Die Kosten der Flutschäden würden zu 90 Prozent vom Land Niedersachsen gefördert.
„Der Moritz-von-Sachsen-Platz ist insgesamt noch nicht in einem Zustand, wie wir ihn uns wünschen“, fügte Junk hinzu. Deshalb hätte man das Sanierungsgebiet „Altstadt – östlicher Teil“ erweitert und den Platz mit einbezogen – „damit wir ihn mit Fördermitteln attraktiver gestalten können“. Im kommenden Jahr soll die Planung beginnen. Die Grünanlage hätte laut Brand eine schwierige Lage mitten in der Altstadt zwischen Häusern. „Zu viel Pflasterung tut den Pflanzen nicht gut.“ Deshalb wird die Planung auf Artenvielfalt und Klimaschutz abgestimmt.


mehr News aus Goslar