Bergbau im Harz und Schwermetalle im Wasser


Die Flusslandschaften des Harzes sind mit Schwermetallen belastet.Symbolfoto: Alexander Dontscheff
Die Flusslandschaften des Harzes sind mit Schwermetallen belastet.Symbolfoto: Alexander Dontscheff

Braunschweig/Goslar. Zum Abschluss der „Braunschweiger Wasser-Reihe 2017“ findet am 7. Oktober von 8 bis 18 Uhr eine ganztägige geführte Exkursion zum Thema "Bergbau im Harz und Schwermetalle im Wasser" statt. Dabei geht es um nichts weniger als ein brisantes Thema des Landkreises mit der höchsten Altlastendichte in ganz Niedersachsen.


Über 1.000 belastete Flächen weist der Kreis Goslar auf. Und diese bergbaulichen und anderen Altlasten im Harz machen immer wieder auch überregional Schlagzeilen. Nach über 3.500 Jahren Metallgewinnung gibt es heute keinen Bergbau im Harz mehr. Doch für die Umwelt hat er bis in unsere Zeit gravierende Folgen: die Altlasten sind noch da und die Böden und auch die Flusslandschaften des Harzes sind mit Schwermetallen belastet. Sie wirkt sich über Innerste und Oker sogar bis in die Nordsee aus. Denn bei der Gewinnung und Verarbeitung der Metalle wurden die Böden über Jahrhunderte mit Schwermetallen wie Blei, Zink und Cadmium angereichert – im Landkreis Osterode am Harz kommt noch Arsen hinzu.

Das Niederschlagswasser, das durch die Halden strömt, in denen die Abfallprodukte der Hütten lagern, nimmt die Metalle auf und transportiert sie über die Harzer Flüsse weiter. Viele Schwermetalle reichern sich in Tieren und Pflanzen an, wirken giftig und können sogar Krebs auslösen – doch einige Pflanzen haben sich angepasst und sind in der Lage, mit den hohen Schwermetallgehalten zu koexistieren. Sie tragen in der Harzer Mundart so klangvolle Namen wie Hüttenblume oder Kupferblümchen. Wie gehen die Harzwasserwerke damit um und warum ist trotz dieser Altlasten das Trinkwasser, das aus dem Hahn fließt, unbedenklich zu trinken? Wie reinigen die Harzwasserwerke das Rohwasser und mit welcher Methode werden die Schwermetalle herausfiltert?

Exkursion am 7. Oktober


Diese und andere Fragen werden auf der Exkursion beantwortet. Auf dem Programm stehen auch Besuche des Oberharzer Wasserregals, der Harzwasserwerke und der Granetalsperre. Die Führung des spannenden Tages übernehmen Prof. Dr. Dr. habil. Dr. h. c. Ewald Schnug, Prof. Dr. Otto Richter und Dr. Friedhart Knolle.

Mit der Vortrags- und Exkursionsreihe „Wasser – Lebensgrundlage und Konfliktstoff“ 2017 will die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft mit ihren Partnern den Blick für verschiedene Aspekte rund um die Bedeutung des Wassers schärfen. Nationale und internationale Fachleute zeigen, wie ihre Expertise hilft, die Ressource Wasser hier und in anderen Ländern zu schützen und innerstaatliche sowie zwischenstaatliche Konflikte um das Wasser beizulegen. Beiträge zur Abwasserbehandlung und Wiedernutzung in Braunschweig sowie diese Exkursion am 7. Oktober betonen die regionale Seite des Themas. Anmeldungen bitte direkt bei der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft: info@bwg.niedersachsen.de.


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