Borkenkäfer legt Wanderbetrieb am Wurmberg lahm


Die witterungs- und befallbedingten Schäden im Harz sind deutlich zu erkennen. Foto: NLF
Die witterungs- und befallbedingten Schäden im Harz sind deutlich zu erkennen. Foto: NLF | Foto: NLF

Goslar. Am Wurmberg bei Braunlage sind mehrere tausend Fichten von Borkenkäfern befallen und müssen gefällt werden. Zahlreiche Wander- und Forstwege bleiben in den nächsten vier Wochen gesperrt. Dies berichtet die Anstalt "Niedersächsische Landesforsten" in einer Pressemitteilung.


Die Niedersächsischen Landeforsten rechnen mit weiterem Befall. „Die richtig warmen Monate stehen uns noch bevor und täglich entdecken wir neue Bäume, in die sich der Buchdrucker bereits eingebohrt hat“, sagt Revierförster Harald Laubner. Neun Spezialmaschinen und 15 Arbeitskräfte seien mit Baumfällarbeiten beschäftigt. Wo die Forstmaschinen nicht fahren können, komme zusätzlich ein spezieller Seilkran zum Einsatz, um die absterbenden Bäume aus dem Wald zu ziehen. Das niedersächsische Forstamt Lauterberg lässt aus Sicherheitsgründen die Brockenstraße komplett sperren. Der viel genutzte Wanderweg von der Bärenbrücke in Richtung Dreieckiger Pfahl ist bis Böser Hund nicht passierbar. Auch im Bereich rund um das Rodelhaus werden alte Fichtenbäume gefällt. Insgesamt müssen Wurmberg-Besucher in den nächsten vier Wochen mit erheblichen Einschränkungen rechnen, teilt das Forstamt mit.

Drastische Schäden befürchtet



Förster Harald Laubner betreut das Revier am Wurmberg seit 30 Jahren. Er befürchtet dramatische Schäden in den kommenden Monaten. Extreme Trockenheit im vergangenen Jahr, wenig Niederschläge im Winter und die zuletzt hohen Temperaturen hätten die Fichten weiter geschwächt. „Inzwischen hat sich eine enorme Borkenkäfer-Population aufgebaut, die uns als direkter Nachbar zum Nationalpark voll erwischt“, beschreibt der langjährige Forstmann aus Braunlage.

Alle verfügbaren Spezialmaschinen und Arbeitskräfte sollen nun helfen, die von Insekten befallenen Bäume schnellstmöglich zu fällen und aufzuarbeiten. Ziel ist es zu verhindern, dass die jungen Borkenkäfer ausschlüpfen und weitere Bäume befallen. „Wir wollen möglichst schnell den Borkenkäfer bekämpfen. Deswegen arbeiten wir auch an Sonn- und Feiertagen“, erklärt Laubner die Ausnahmegenehmigung vom Feiertagsgebot. Ohne den Einsatz der Holzerntemaschine würden sich die Fällarbeiten aber deutlich verlängern. Laubner und seine Harzer Kollegen wissen, dass ihnen letztlich nur das Wetter helfen kann: Kälte, Regen und viele Hände beim Forstschutz seien die besten Helfer beim Wettlauf gegen die Insekten.


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