Brand im Seniorenheim - Wenn das Schicksal drei Mal zuschlägt

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Zum dritten Mal hat es Sonntag im Seniorenheim Theresienhof gebrannt. Dabei kam ein Mann ums Leben. Fotos: Anke Donner/Feuerwehr Goslar
Zum dritten Mal hat es Sonntag im Seniorenheim Theresienhof gebrannt. Dabei kam ein Mann ums Leben. Fotos: Anke Donner/Feuerwehr Goslar | Foto: Anke Donner



Goslar. Am Sonntag ereignete sich im Goslarer Seniorenheim Theresienhof ein verheerender Brand, bei dem ein Mann starb und drei Personen verletzt wurden. Und es war nicht das erste Feuer in diesem Heim. Doch warum schlägt das Schicksal drei Mal am selben Ort zu?

Bereits im August 2014 und im Januar 2015 brannte es in dem Seniorenheim in der Rammelsberger Straße. Doch wie kann es sein, dass es in einer Einrichtung so oft hintereinander brennt? Die Evangelische Stiftung Neuerkerode, Betreiber des Seniorenheims Theresienhof, kann es sich selber nicht erklären. Hatte man doch in den vergangenen Jahren viel Geld in den Brandschutz investiert. Das erklärt auch Stiftungsdirektor Rüdiger Becker in einem offenen Brief. In der Senioreneinrichtung Theresienhof seien sämtliche Zimmer und Flure mit Rauchmeldern ausgestattet, heißt es. Diese hätten auch beim Feuer am Sonntagmorgen sofort angeschlagen und über die Brandmeldezentrale die Feuerwehr informiert. Warum das Feuer am Sonntag ausbrach, wird derzeit ermittelt. „Es spricht Einiges dafür, dass der Bewohner trotz eines geltenden Rauchverbots mit einer brennenden Zigarette eingeschlafen ist. Endgültige Ergebnisse der Brandermittler stehen noch aus“, erklärt Stiftungsdirektor Rüdiger Becker den verheerenden Brand.

Rüdiger Becker erklärt gegenüber regionalGoslar.de, dass man besonders darüber bestürzt sei, dass bei dem jüngsten Brand ein Mann zu Tode kam. „Bei den anderen beiden Bränden kam nie eine Mensch ums Leben. Das ist dieses Mal wirklich besonders tragisch und eine Belastung für uns alle. Unser Mitgefühl gilt der Familie und Freunden des Verstorbenen“, so der Stiftungsdirektor.

Brandschutz sehr wichtig


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Das Feuer im Januar wurde von einer Kerze verursacht, die auf die Gardine übergriff. Foto:



„Wir tun wirklich sehr viel in Sachen Brandschutz. Das ist das A und O. Aber manche Dinge kann man trotz aller Vorkehrungen und Vorsichtsmaßnahmen einfach nicht verhindern, so tragisch es ist. Aber wir sind ein Ort an dem Menschen leben und wo Fehler gemacht werden“, so Becker.


Man habe in den vergangenen Jahren immer wieder in Sachen Brandschutz modernisiert und versucht, den neuesten Ansprüchen und Vorschriften zu folgen. „Wir führen regelmäßig eine Pflicht-Fortbildung all unserer Mitarbeiter durch. In diesen Fortbildungen werden sie ganz speziell geschult, was im Fall eines Feuers zu tun ist. Dabei lernen sie den richtigen Umgang mit beispielsweise Feuerlöschern und das Evakuieren der Bewohner. Zudem gibt es einen Brandsimulator, der für diese Schulungen genutzt wird. Der wird sogar von Feuerwehren ausgeliehen, weil er als Lehrmittel hervorragend geeignet ist. Das vorbildliche Verhalten der Mitarbeiter am Sonntag hat zeigt, dass sich die vielen Brandschutzübungen in der Vergangenheit bezahlt gemacht haben“, erklärt Rüdiger Becker. Zudem habe man beim Inventar darauf geachtet, dass die Möbel, Bettdecken und Einrichtungen schwer entflammbar sind. Nach dem Brand im August 2014 in einer Wohnung auf dem Gelände des Theresienhof hat man sogar die Herde in allen 19 Wohnungen mit einem Bewegungsmelder ausgestattet. „Damals war ein angebranntes Essen in einem Topf der Auslöser für den Brand. Daraufhin haben wir diese Bewegungsmelder in allen Wohnungen installiert. Wenn also niemand vor dem Herd steht und keine Bewegung wahrgenommen wird, schaltet sich der Herd automatisch ab“, so Becker.

Und trotz aller Bemühungen, Fortbildungen und Vorsichtsmaßnahmen kam es am Sonntag zu diesem furchtbaren Brand, der nun ein Menschenleben forderte. Das zu erklären gelingt wohl nur mit „Murphys Gesetzt“. Das besagt: „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“

„Ich hoffe, dass wir zukünftig von solchen schlimmen Ereignissen verschont bleiben und die Pechsträhne irgendwann abreißt“, hofft Becker, der er nicht versäumen möchte, sich noch einmal bei seinen Mittarbeitern und den Einsatzkräften zu bedanken. „Ich möchte Anerkennung für die Freiwillige Feuerwehr und vor allem für die bei dem Brand anwesenden Mitarbeiter des Theresienhofes aussprechen. Dank ihres umsichtigen Handelns griffen die Flammen nicht auf weitere Teile des Gebäudes über. Bewohner des betroffenen Flures wurden zügig in Sicherheit gebracht, niemand von ihnen musste ins Krankenhaus“, schließt Becker.


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