„Dänemark und die Welfen“ - Gerd Biegel in Bad Harzburg


Prof. Dr. Gerd Biegel sprach in Bad Harzburg. Foto: Burkhard Budde
Prof. Dr. Gerd Biegel sprach in Bad Harzburg. Foto: Burkhard Budde | Foto: privat

Bad Harzburg. Gerd Biegel, bekannter und anerkannter Historiker aus Braunschweig, hebt immer wieder Schätze. In Bad Harzburg begeisterte er am Freitag die Mitglieder und Gäste der Deutsch-Dänischen Gesellschaft Harz e.V. (seit 1989) mit seinem Vortrag „Dänemark und die Welfen“. Das berichtet Burkhard Budde.


Der Schatzsucher, Forscher und Professor, der das Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte leitet, betonte, dass die Welfen - das seit dem 11. Jahrhundert existierende und älteste Hochadelsgeschlecht Europas – nicht nur mit England verbunden war und ist, sondern auch mit Dänemark.

Gerd Biegel, im Alter von 72 Jahren selbst schon wie ein lebendiger Erfahrungs- und Kenntnisschatz, nannte Persönlichkeiten aus der historischen Schatzkiste der Dänen und Welfen. Durch die damals übliche Heiratspolitik als Bindemittel einer aus den Fugen geratenen Zeit wurden vor allem machtpolitische und wirtschaftliche Bande geschaffen oder gefestigt

Waldemar I. der Große (1131-1182) von Dänemark beispielsweise machte 1166 seinen Sohn Knut VI. zum König; dieser heiratete 1177 Gertrud von Sachsen, Tochter des Welfen und Sachsenherzogs Heinrich des Löwen (1129-1195). Oder Helena von Dänemark (1180-1233), jüngste Tochter des dänischen Königs Waldemar I. des Großen, gilt als Stammmutter aller späteren Welfen. Die dänische Prinzessin heiratete 1202 in Hamburg den Herzog Wilhelm von Lüneburg (1184-1213) und trug den Titel Herzogin von Lüneburg. Oder die Prinzessin aus dem Haus der Welfen Sophie Amalie von Braunschweig-Calenberg, 1628 im Schloss Herzberg im Harz geboren, heiratete 1643 König Friedrich III. von Dänemark und Norwegen (1609-1670). Die Welfin auf dem Thron in Dänemark, die 1685 in Kopenhagen starb, hat durch die Einführung der absolutistischen Monarchie bis heute in dem skandinavischen Land Spuren hinterlassen.

Auch wenn eine „politische Brautwerbung“ (Gerd Biegel) wohl ein historischer Schatz für immer bleibt, so kann doch die historische Erkenntnis wachsen, dass Personen – eine politische Führungselite - Programm sind und machen - in welcher Staatsform auch immer. Und dass gehobene Schätze die Gegenwart erhellen und demokratisch und human vermehrt werden können.


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