Deutschkurs in ungewöhnlicher Kooperation

von Alec Pein


Neun Teilnehmer freuten sich am Freitag über Zertifikate, die ihnen ihre ersten Deutschkenntnisse bescheinigen. Foto: Alec Pein
Neun Teilnehmer freuten sich am Freitag über Zertifikate, die ihnen ihre ersten Deutschkenntnisse bescheinigen. Foto: Alec Pein



Goslar. Wie viele Vereine in Goslar, setzt sich auch die AIDS-Hilfe Goslar e.V. für geflüchtete Menschen ein und scheute zuletzt die Mühe nicht, einen Deutsch-Kurs anzubieten. Auf der Suche nach Räumlichkeiten war Bettina Warnecke die Rettung: Sofort sagte sie auf Anfrage des Vereins zu, Räumlichkeiten in der Bürgerbücherei Jürgenohl zur Verfügung zu stellen. Dank der ungewöhnlichen Fusion ehrenamtlicher Kräfte konnten rund 20 geflüchtete Menschen an einem Deutsch-Kurs nahe ihres derzeitigen Wohnortes teilnehmen.

Die Möglichkeit ergab sich erst durch ein entsprechendes Förderprogramm der Arbeitsagentur. Den Bedarf erkannte Jutta Pein, Diplom Sozialpädagogin bei der Aids-Hilfe Goslar, bereits vorher: Einige Flüchtlinge sind heute ehrenamtlich bei der AIDS-Hilfe tätig, die sich einst selbst hilfesuchend an den Verein wandten, wobei insbesondere Sprachbarrieren zu überwinden gewesen seien. So hat der Verein bereits Erfahrung mit den Schwierigkeiten, die sich wegen fehlender Sprachkenntnisse im Alltag ergeben und wollte auch anderen beim Erlernen der Sprache helfen. Mit Hilfe der Ehrenamtlichen konnten 17 vom Landkreis für den Deutschkurs zugewiesene Familien aus Iran, Irak und Syrien in ihrer Landessprache angesprochen werden, was den Weg zur tatsächlichen Teilnahme durchaus vereinfachte. Als fachkundige Kursleiterin erklärte sich Caroline Domnick bereit, die bei der Durchführung letztendlich wesentliche Unterstützung von Elizabeth Fatemeh Pourmohammadi (Aids-Hilfe Goslar) erhielt.

Den Verwaltungsaufwand übernahm ebenfalls die AIDS-Hilfe mit einigen weiteren Helfern. Nach den Kursen, die jeden Montag, Dienstag und Freitag stattfanden, kümmerte sich das Kursteam auch um die Probleme und Nöte der Teilnehmer, egal ob Wohnungswechsel, Begleitung bei Behördenterminen oder die Suche nach einem Kindergarten- oder Schulplatz. Außerdem konnten alle Teilnehmer in Klassen mit intensiver Sprachförderung ("SPRINT-Klassen") und Integrationskurse vermittelt werden.

Zertifikate für Deutschkenntnisse



Das Kursbuch "Deutsch für Asylbewerber" konnte von den motivierten Teilnehmern schon vor Ende des 320 Stunden umfassenden Kurses durchgearbeitet werden. Ein weiteres Kursbuch wurde daraufhin durchgearbeitet - am Ende legten 12 der Teilnehmer sogar noch eine kleine Prüfung ab, die inhaltlich der offiziellen "Deutschprüfung A1" entspricht. Zur abschließenden Feier erhielten die Prüfungsteilnehmer ein Zertifikat, in dem die Kursleiter die Ergebnisse bescheinigen: Alle schlossen mit mindestens 94 Prozent richtigen Antworten ab, was bedeutet, dass sie sich mindestens auf einfache Art verständigen können, häufig gebrauchte Ausdrücke und einfache Sätze verstehen und verwenden können sowie sich oder andere vorstellen und anderen Leuten Fragen zu ihrer Person stellen können.




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