Dieter Sandte ist neuer Ortsheimatpfleger in Oker

Mit seinen Bildern ist eine Ausstellung der Okeraner Geschichte geplant.

Ur-Okeraner und jetzt Ortsheimatpfleger: Dieter Sandte.
Ur-Okeraner und jetzt Ortsheimatpfleger: Dieter Sandte. | Foto: privat

Goslar. Oker hat seit Anfang des Jahres einen neuen Ortsheimatpfleger. Der 1939 geborene Dieter Sandte bezeichnet sich selbst als „Ur-Okeraner“ und plant für den Stadtpark Oker in seiner neuen Eigenschaft eine Bilderausstellung. Das Thema der Ausstellung soll die Geschichte Okers mit seinen Hütten widerspiegeln. „Mit ganzer Kraft möchte ich mich für die Erhaltung der Geschichte meines Heimatortes und seiner Hütten einsetzen und habe dazu bereits unzählige Fotos und Berichte gesammelt“, beschreibt der neue Ortsheimatpfleger seine künftige Aufgabe in einer Pressemitteilung der Stadt Goslar.



Sandte ist tief in Oker verwurzelt: Er ist in Oker aufgewachsen, zur Schule gegangen, hat selbst auf einer Hütte den Beruf des Elektrikers erlernt und die Meisterprüfung noch draufgesetzt. Nächste berufliche Station waren die Felswerke. Nach seiner Bundeswehrzeit war er dort in der Werbeabteilung für die Erstellung von Prospekten, Anzeigen und Presseberichten zuständig. Die Zusammenarbeit mit Werbeagenturen war dafür ein Status quo. Betriebsintern durchlief er diverse Stationen: Verkaufsförderung, Planung von Messeständen – auch den Handel mit eigens entworfenen, verkaufsfördernden Exponaten hat er in seinem Berufsleben betreut.

Durch Ratsbeschluss bestätigt


Seit 2021 stand dann die Frage im Raum, ob nicht eine öffentliche Bilderausstellung im ehemaligen „Teehaus“ im Stadtpark Oker entstehen könnte. Initiatoren der damaligen Idee waren die Ratsherren Mahnkopf, Röpke und Kloppenburg. Martin Mahnkopf ging an dieser Stelle noch einen Schritt weiter und schlug Sandte gleich als Kuratoren für das Teehaus und Ortsheimatpfleger vor – ein Ratsbeschluss im Dezember 2022 bestätigte diesen Vorschlag.

Seit 1997 sammelt Sandte bereits Bilder aus Oker und von seinen Einwohnerinnen und Einwohnern. Erst aus Leidenschaft, dann mit dem Bewusstsein der Heimatpflege. Wie sonst sollte die Entwicklung seines Heimatortes als lebendige Geschichte – auch für nachfolgende Generationen festgehalten werden? Mit der Zeit erhielt er so immer breit gefächerte Einblicke in die Okeraner Lebensgeschichten früherer Zeiten. „Wie haben die Eltern- und Großelterngenerationen den Ort gesehen und erlebt?“, stand während seiner Recherche im direkten Fokus.

Fast 3.000 Fotos


Auch Oker ist ein Ort, der sich mit den dort lebenden Menschen in den vergangenen fast 500 Jahren sehr verändert hat. Sandte besitzt darüber zwischenzeitlich fast 3.000 Fotos. Seine Sammlung beginnt aber nicht erst mit der Gründung des Ortes, sondern schon Mitte des 14. Jahrhunderts. Abbildungen von Kupferstichen und Gemälden bilden hier die Grundlage. Schon damals gab es in Oker diverse Hüttenbetriebe, die darauf verewigt wurden. Zu seinen Fotos gibt es für jedes Bild auch eine umfassende Beschreibung, die ihn in die Lage versetzen, Ausstellungen, Bücher und Filme zu gestalten.

Sandte vermutet hier ein Alleinstellungsmerkmal: „Ich bin wahrscheinlich der einzige noch lebende Okeraner mit diesem Allroundwissen.“ Neben seiner Bildersammlung entstanden bereits 15 Videofilme über Oker, die schon in vielen öffentlichen Vorführungen gezeigt wurden. Während Vereinsversammlungen und Stadtteilfesten erfreute die große Bilderausstellung mit alten Exponaten aus Oker bereits das anwesende Publikum. Ein logischer Folgeschritt: Die umfassende Dokumentation der Okeraner Geschichte mit seinen Hütten für das „Teehaus“ im Stadtpark Oker.


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